Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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2019 beendet, 2021 im Blick

 

 

Im Sitz der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Bärentatze“ in Sensburg kamen die Delegierten der Mitgliedsvereine des Verbands der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM) zur verspäteten Hauptversammlung zusammen. Angesichts der diesjährigen ungünstigen Situation gab es einiges mehr über das letzte und das nächste Jahr zu diskutieren.

 

Die Delegierten aus Ermland und Masuren bei einer Abstimmung Foto: Lech Kryszałowicz

 

Corona hält die Welt weiterhin in Atem. Es gelang dem Vorstand des VdGEM endlich, die nötige Hauptversammlung zur Berichterstattung für das Jahr 2019 einzuberufen, für die der ursprüngliche Termin im April vorgesehen war. „Wir sind froh darüber, dass es endlich geklappt hat“, so der Vorsitzende des VdGEM, Henryk Hoch, „auch wenn wegen der Situation trotzdem nicht alle Delegierten kommen konnten.“

 

Im Mittelpunkt stand zum einen die notwendige Berichterstattung für das Jahr 2019, auf deren Grundlage die Delegierten den Vorstand des VdGEM entlasteten. Ein zweiter Schwerpunkt der Gespräche der Vereinsvertreter, die sich ebenfalls nach langer Zeit wieder trafen, waren die Probleme, mit denen sie bei sich vor Ort derzeit konfrontiert werden. In Sensburg hatte die Gesellschaft zumindest einen Online-Malwettbewerb für Kinder mit dem Titel „Deutsche Märchen“ auf die Beine gestellt, dessen Ergebnisse die Teilnehmer der Versammlung an der Tafel im Saal bewundern konnten.

 

 

Volkszählung und Bundestagswahl

Zur Freude der Delegierten waren mit Maria Neumann, Michał Schlueter und Bernard Gaida gleich drei Vertreter des Vorstands des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) aus Oppeln zur Versammlung angereist, auch der neue Vorsitzende des Bundes der Jugend der deutschen Minderheit BJDM, Oskar Zgonina, nutzte die Gelegenheit, sich vorzustellen und für die Jugendarbeit zu werben. Als besonderer Gast war Ulf Püstow vom Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg gekommen, der dort zukünftig die Kontakte zu den deutschen Vereinen in der heutigen Woiwodschaft Ermland-Masuren pflegen wird.
„Ihr seid hier schon etwas privilegiert, dass bei Euch die Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft so gut in beide Richtungen funktioniert“, stellte der Vorsitzende des VdG Bernard Gaida daher auch fest. Ein weiteres Privileg der Deutschen in Polen sei, dass sie an den Wahlen zum deutschen Bundestag teilnehmen dürften, die 2021 wieder stattfinden. Gaida rief die Delegierten zum Einsatz in dieser Frage und zum aktiven Handeln zur ebenfalls im nächsten Jahr anstehenden Volkszählung in Polen auf. „Beide Ereignisse haben entscheidende Bedeutung für uns Deutsche in Polen, die finanzielle Unterstützung für uns und unser Gewicht in notwendigen Verhandlungen“, betonte er.

Das nächste Jahr wirft also seine Schatten voraus. Die Delegierten der deutschen Gesellschaften im VdGEM schöpften dafür aus dem persönlichen Zusammensein viel Energie, die hoffentlich noch lange Zeit vorhält.

 

Uwe Hahnkamp

Bilder: Lech Kryszałowicz
* 01 Die Delegierten aus Ermland und Masuren bei einer Abstimmung
* 02 Der Vorsitzende des VdGEM, Henryk Hoch, legt seinen Bericht vor

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