Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Erste Geige spielen ist schwer (+Video)

Die Kulturgruppen der Deutschen Minderheit vertreten mit ihrer Tätigkeit die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien. Die SKGD ist daher stets bemüht, dass die Präsenz der Gruppen immer besser wird. Verschiedene Schulungen werden organisiert – die letzte richtete sich an Leiter und Dirigenten von Gesangsgruppen und fand im Kulturhaus Walzen (Walce) statt.

Die Leitung des Dirigentenworkshops übernahm Franciszek Borysowicz aus Ratibor. Foto: Manuela Leibig

 

Letztes Jahr wurden die Gesangsgruppen geschult. Der Opernsänger Oskar Koziołek-Goetz besuchte ausgewählte Gruppen und probte mit ihnen, außerdem gab es bereits zwei Mal eine Schulung für Dirigenten und Leiter der Gruppen. „Beide Schulungen haben wir sehr an der Praxis orientiert. Wir hatten eine Gesangsgruppe ausgewählt, mit der dann das Dirigieren und Leiten geübt wurde“, sagt Paulina Magosz, die bei der SKGD für die Gesangsgruppen verantwortlich ist. Nun war es Zeit für eine Schulung, die teilweise individuell verläuft: „Anfragen für diese Art Workshop kamen von den Gruppenleiter selber. Der Bedarf war da, also sind wir darauf eingegangen“, so Magosz.

 

Breite Spanne
Die individuellen Workshops zur Stimmbildung übernahm Agnieszka Mikosza von der Musikschule in Oppeln. In einer kleinen Gruppe lernten die Teilnehmer, wie sie noch besser ihre Gruppe führen (Integrierungsmethoden) und dirigieren können. Hier übernahm Franciszek Borysowicz aus Ratibor (Racibórz) die Leitung. Seine jahrelange Erfahrung, u.a. als Dozent an der Universität Oppeln und als Leiter eines Chores, sowie auch die Form der Workshops beim letzten Mal, überzeugten Paulina Magosz, ihn ein weiteres Mal als Leiter der Workshops einzuladen. „Als ich die Erwartungen an die Workshop bei den Teilnehmern erfragt habe, da lagen sie sehr weit auseinander, denn es gibt hier Menschen, die eine musikalische Ausbildung haben, sowie auch solche, die überhaupt keine haben. Ich versuchte, die goldene Mitte zu finden“, so Borysowicz.

 

 

Theorie erweitern
Karolina Pawlik studierte Musikwissenschaft in Oppeln und Musiktheorie in Breslau. Seit einem Jahr leitet sie die Gruppe „Opolskie Dziouchy” in Antonia (Antoniów). Doch Musikstudium hin oder her, zum Workshop kam sie gerne: „Im Studium lernt man eher die Theorie. Hier geht es wesentlich praktischer zu. Außerdem möchte ich Erfahrungen mit anderen Leitern austauschen“ so Karolina Pawlik. Die aus Bielitz-Biala stammende Bożena Zmuda lebt seit 29 Jahren in Kossorowitz (Kosorowice) und leitet die 8-Personen-Gruppe „Kosorowiczanki“. „Ich liebe es zu singen. Zu den Proben komme ich sehr gerne und ich bin sehr stolz auf die Frauen in der Gruppe, die trotz all ihrer sonstigen Verpflichtungen mitmachen. Unbedingt wollte ich zu der Schulung kommen, denn ich habe überhaupt keine musikalische Ausbildung und hier lerne ich, wie ich vieles besser machen kann“, sagt die ausgebildete Köchin.
Bis zum Jahresende wird es noch einige Schulungen für Kulturgruppen geben, verspricht Paulina Magosz schon jetzt allen, die gerne mitmachen wollen, es aber diesmal nicht geschafft haben.

 

 

Manuela Leibig

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