Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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25 Jahre Lenzczok

Vor kurzem haben unzählige Tänzerinnen und Tänzer der Tanzgruppe Lenzczok auf der Bühne des Ratiborer Kulturzentrums getanzt und das Publikum mit ihren Choreografien begeistert. Die vierstündige Veranstaltung hatte einen caritativen Charakter, denn die Spenden, die an dem Tag gesammelt wurden, kamen der 22 Monate alten Sophie zugute, die an Mukoviszidose leidet.

Das Konzert war gleichzeitig ein Jubiläumskonzert, denn die Tanzgruppe der Deutschen Minderheit Lenzczok feierte so ihr 25-jähriges Jubiläum: „Außer dass wir die deutschen Tänze kultivieren und präsentieren, und das auf einem hohem Niveau, wovon zahlreiche Erfolge der Gruppe zeugen, ist es mir gelungen, auch andere regionale Tänze aus Polen einzustudieren“ sagt Aldona Krupa Gawron, die Choreografin der Gruppe. So schauten sich die Gäste traditionelle Tänze nicht nur aus Bayern, sondern auch aus der Gegend von Rzeszów, Saybusch und den Beskiden an. Auch traditionelle schlesische Tänze wurden getanzt, unbedingt in schlesischen Trachten, die traditionsgetreu genäht wurden und so vor dem Vergessen bewahrt werden.

 

Die Gruppe Lenschczok bei ihrem Jubiläumsausftritt
Foto: Michaela Koczwara/Oberschlesische Stimme

 

Proben jeden Freitag

Jeden Freitag wird in Herzoglich Zawada geprobt. Die 13-jährige Olivia Łowiczki kommt aus Herzoglich Zawada Und tanzte schon als 3-jähriges Kind bei Lenzczok mit: „Es ist toll, am Freitagabend nach dem Unterricht einfach loszulassen und zu tanzen“ sagt sie. Viele ihrer Freundinnen machen auch mit, schon seit dem Kindergartenalter. Maja Urbas macht erst seit zwei Jahren mit und es gefällt ihr sehr: „Hier erfahre ich mehr über die schlesische Kultur, die mich sehr interessiert. Ich habe immer Lust, zur Probe zu gehen, aber mein jüngerer Bruder hatte oft keine Lust und er hat erstmal aufgehört“ sagt die 9-Jährige aus Nendza.

Kleine Kinder aus den um Herzoglich Zawada liegenden Dörfern kommen gerne zu den Proben, doch es ist für die Eltern eine weitere Pflicht: „Wir machen es gerne, denn unsere Tochter hat viel Spaß, sie tanzt zu Hause, und wo Musik gespielt wird. Sie entspannt sich dabei – und wenn sie glücklich ist, dann sind wir es auch“, sagt Marek Pyszny, der Papa von Noemi und versichert, dass seine Tochter so lange bei Lenzczok tanzen wird, wie sie es möchte.

 

Die Gruppe Lenschczok bei ihrem Jubiläumsausftritt
Foto: Michaela Koczwara/Oberschlesische Stimme

 

Menschen mit Tänzen helfen

„Ich habe als Kind mitgemacht und irgendwann aufgehört. Als ich aufgehört habe, fehlte mir die ganze Zeit etwas und ich musste wieder zurück zum Tanzen. Nun habe ich wieder angefangen, somit ist der heutige Auftritt für mich recht stressig, weil es der erste ist nach einer sehr langen Pause. Wir Tänzer unterstützen uns aber gegenseitig, meine Eltern und Freunde sind da, und ich weiß, dass ich an der richtigen Stelle bin“, sagt die 17-jährige Julia Czerny aus Herzoglich Zawada.

Der Erlös aus dem Konzert betrug10.000 Złoty. Solche Konzerte wie in Ratibor werden von der Tanzgruppe Lenzczok regelmäßig organisiert. Dort wird das Publikum nicht nur mit spektakulären Tänzen bezaubert, sondern es wird auch Menschen aus der Umgebung der Tänzer geholfen.

Manuela Leibig

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