Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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30 Jahre gemeinsame Werte leben

Die Akademische Verbindung AV Salia-Silesia Gleiwitz zu Oppeln im CV feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Glauben, Wissenschaft, Freundschaft und Heimatverbundenheit sind es, was die Verbindungsmitglieder verbindet. Diese Werte prägen die gemeinsamen Aktivitäten, Ziele und Vorhaben seit drei Dekaden. Ein Grund zum Feiern – fanden auch die schlesischen Akademiker und gestalteten zu diesem Anlass ein feierliches Stiftungsfest.


Der Grundstein der Verbindung wurde am 7. April 1992 in Zawada bei Gleiwitz gelegt. „Salia-Silesia ist die erste, nach über 47 Jahren, gegründete deutsche, katholische und farbentragende Studentenverbindung in Schlesien“, so Philister-Senior Peter Rybczyk. „Nach vielfachen persönlichen Kontakten zwischen deutschstämmigen Studenten aus Oberschlesien sowie Studenten und Absolventen mit schlesischen Wurzeln aus der Bundesrepublik entstand im Jahr 1991 der Wunsch, eine Studentenverbindung in Oberschlesien zu gründen. Da die oberschlesischen Gründungsmitglieder aktiv bei der Schlesischen Jugend und einer DFK-Jugendgruppe aus Gleiwitz waren und dort von der Idee der Gründung einer Verbindung erzählt haben, breitete sich der Gründungsgedanke wie ein Lauffeuer aus und traf dort auf große Begeisterung.“

Die Jubiläumsfeierlichkeiten dauerten mehrere Tage. Höhepunkt war der Festkommers.
Foto: privat

Die ersten Jahre nach der Gründung herrschte Aufbruchsstimmung, alles war im Formungsprozess, man suchte die Konstante.
„Seit 18 Jahren bin ich nun Mitglied in der Verbindung und ich konnte einen großen Teil der Gestaltung mitverfolgen“, so Rybczyk. „Wir trafen uns erstmals bei unserem Verbindungsseelsorger. Mal war es Groß Strehlitz, Lonschnik, mal Moschen oder Groß Stein. Die Vision der Stabilität kam dann 2001, als wir unseren Verbindungssitz nach Oppeln verlegten und dort erst ein Grundstück und dann 2009 ein Haus kauften, in dem bis heute unser Sitz ist.“

Schlesien verbindet

Die Idee einer Verbindung ist es, den Mitgliedern eine geistige Heimat zu geben, wo man schlesische Akademiker trifft, die eine ähnliche Wertevorstellung haben und die sowohl die schlesische als auch die deutsche Sprache pflegen. Durch die Veranstaltungen während des Semesters vertiefen die Männer ihre Interessen durch Studienfahrten, Konferenzen, Vorträge und Debatten. Alles immer zusammen – denn die Gemeinschaft macht die Akademische Verbindung aus, findet Peter Rybczyk.

„Freundschaft ist wichtig, da sie uns bis zum Lebensende verbunden hält, in guten wie in schlechten Zeiten. Nach Eintritt in eine Verbindung und Ablauf der Probezeit ist man Mitglied auf Lebenszeit und die Bundesbrüder werden zur zweiten Familie. Man wächst zusammen, unterstützt sich privat und beruflich und verbringt gemeinsam wunderschöne Momente.“

Besonderes Zusammenkommen

Das 30. Stiftungsfest war ein großes Ereignis. Mehrere Tage lang wurde gefeiert, die letzten Jahre passierten Revue, Pläne für die kommende Zeit wurden geschmiedet. An dem Stiftungsfest nahmen über 100 Personen teil.

„Viele Mitglieder der AV Salia-Silesia sind angereist, aber auch viele Gäste aus der Bundesrepublik,“ freut sich Philister-Senior Rybczyk. „Es waren sowohl offizielle Chargen dabei als auch Gäste von anderen Verbindungen. Wir haben uns über jeden gefreut, der die Reise auf sich genommen hat, um mit uns unser 30-jähriges Bestehen zu feiern.“

Den Auftakt machte ein gemütlicher Begrüßungsabend am Donnerstag, sodass alle angereisten Gäste sich kennenlernen konnten. Am darauffolgenden Tag wurde ein Gesellschaftsabend mit einem festlichen Ball organisiert. Der Samstag war der wichtigste Tag und es stand einiges an. Die Salia-Mitglieder nahmen an den Jahresversammlungen teil, bei denen Berichte der Amtsträger getätigt wurden und über die Zukunft der Verbindung entschieden wurde. Gästen wurde währenddessen ein alternatives Programm angeboten, das diesmal eine Exkursion zur Silbermine in Tarnowitz war. Am Abend fand der Festkommers statt.
„Um den festlichen Rahmen einen Stiftungsfestes zu unterstreichen, gibt es auf dem Festkommers immer eine Festrede zu einem interessanten Thema“, erklärt Peter Rybczyk. „Diesmal war es Prof. Sebastian Fikus mit dem Thema: ‚Der Winfriede Hans Lukaschek und seine Bedeutung für Schlesien‘. Das Thema war sehr spannend für uns, denn Lukaschek war Mitglied der K.D.St.V. Winfridia Breslau, die zusammen mit der K.D.St.V. Aenania München den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) gegründet haben, zu dem auch die Salia-Silesia gehört.“

Am letzten Tag ging es für die Verbindungsmitglieder und ihre Gästen zur Minderheitenwallfahrt auf den Annaberg, um auch das letzte der vier Prinzipien – religio – ausklingen zu lassen.

Auf die Akademische Verbindung AV Salia-Silesia Gleiwitz zu Oppeln im CV kommen nun weitere 30 Jahre zu und es bleibt nichts anderes, als weiterhin alles Gute zu wünschen.

Andrea Polański

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