Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Aller guten Dinge sind drei

In dieser Woche findet in Berlin die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) statt. Im Rahmen dieser Zusammenkunft der deutschen Volksgruppen aus Europa und Zentralasien wurde Bernard Gaida erneut zum ihrem Sprecher gewählt.

Am späten Montagnachmittag (07.11.) war es offiziell: Bernard Gaida wird auch in den kommenden drei Jahren als Sprecher der AGDM in der FUEN fungieren. Freudig nahm der gebürtige Guttentager die Glückwünsche der anderen 36 Tagungsteilnehmer aus 17 europäischen und zentralasiatischen Ländern entgegen. Es ist bereits Gaidas dritte Amtszeit als Sprecher dieses informellen Gremiums, das 1991 in Budapest gegründet wurde, um den Austausch und die Zusammenarbeit der Verbände deutscher Minderheiten zu ermöglichen.

Bernard Gaida während der diesjährigen Jahrestagung der AGDM
Foto: AGDM

Was hat sich der ehemalige Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), der kürzlich auch zu einem der Vizepräsidenten der FUEN gewählt wurde, für die Zukunft der AGDM vorgenommen? „Die Themen, mit denen sich die AGDM beschäftigen muss, schreibt das Leben“, sagt Gaida vielsagend. Er spielt mit seiner Aussage zum einen auf die sich abzeichnenden Mittelkürzungen der Bundesregierung für die deutschen Minderheiten im Ausland an; zum anderen meint er die wachsenden nationalistischen Tendenzen in mehreren Staaten – nicht nur in Polen – zulasten der dort lebenden Minderheiten. „Mit diesen Herausforderungen haben wir schon jetzt und wohl auch in Zukunft zu tun. Ich als Sprecher muss in dieser Lage aktiv sein. Und wir müssen die Lobbyarbeit verstärken“, betont Bernard Gaida.

Er möchte zudem die Kommunikationskanäle innerhalb der AGDM verbessern. „Wir haben einmal im Jahr eine Tagung; dieser Rhythmus ist angesichts der derzeitigen dynamischen Situation ein bisschen zu langsam. Neben den Onlineformaten könnte man auch zweimal im Jahr ein AGDM-Treffen organisieren“, schlägt Gaida vor. Auch persönliche Besuche in jenen Ländern, in denen die deutschen Minderheiten zu Hause sind, seien wichtig, um vor Ort Probleme besprechen zu können.

Glückwünsche zur Wiederwahl: Bernard Gaida mit Benjamin Josza, Wahlleiter und Vertreter der Deutschen in Rumänien
Foto: VdG

Natürlich ist auch der Krieg in der Ukraine ein zentrales Thema der Tagung – besonders die Lage der dortigen deutschen Minderheit. Bernard Gaida gibt in diesem Zusammenhang zu Bedenken, dass „wir auch Vertreter der Deutschen in Russland unter uns haben, die in ihrem Heimatland einer brutalen Propaganda ausgesetzt sind.“ Er stellt klar: „Trotz des Krieges versucht die AGDM, die Gemeinschaft der deutschen Minderheiten zusammenzuhalten.“

Lucas Netter

Titelfoto: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten / www.facebook.com/fuen.berlin

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