Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Alte Sorgen, neue Hoffnung

 

Mitte 2018 erhielt die Erbbegräbniskapelle der Familie von Lehndorff, jahrhundertelang die Eigentümer von Steinort, ein neues Dach, gegen Ende des Jahres bewilligte der deutsche Bundestag 500.000 Euro für Sicherungs- und Renovierungs-maßnahmen am Haupthaus Schloss Steinort (Wochenblatt.pl berichtete, Ausgabe 1397, Seite 7). Am 24. Januar hatte dann Fried Nielsen, der Kulturattaché der deutschen Botschaft in Warschau, zu einem Gipfel zur Zukunft des Gebäudes nach Warschau eingeladen.

 

 

Mitglieder der deutschen Minderheit bei der Führung durch Schloss Steinort mit Piotr Wagner von der polnisch-deutschen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (Bildmitte) Foto: Uwe Hahnkamp

 

 

 

Die Sorgen, die der bauliche Zustand von Schloss Steinort für eine weitere Nutzung bereitet, sind im wesentlichen gleich geblieben: das Dach muss endgültig fertiggestellt und eine Drainage um das Schloss gelegt werden, damit kein Wasser mehr eindringen kann. Laut Professor Wolfgang Jäger aus Dresden, dem Leiter der Sicherungsarbeiten, werden die bewilligten Mittel dafür verwendet werden. Gleichzeitig sollen nach Möglichkeit daraus auch Gelder in die Konservierung der kunsthistorisch wertvollsten Elemente von Schloss Steinort, der Decken mit polychromer Malerei fließen. Dafür gibt es auch Anträge an den Norwegischen Staatsfond, der Mittel für gesellschaftlich wichtige Projekte nicht nur in Norwegen zur Verfügung stellt.

 

Schloss Steinort Foto: Uwe Hahnkamp

 

Eine Voraussetzung für die Bewilligung der finanziellen Mittel ist ein Konzept der Nutzung des Gebäudes nach seiner Restaurierung. Ein Element ist ein Informationszentrum, das im Sommer 2019 in Kooperation mit der Gemeinde Angerburg (Węgorzewo) im Ostflügel von Schloss Steinort neu eingerichtet wird. Volontäre sollen Besucher zum Gebäude und der Region informieren. Ein Vorschlag von Dr. Bettina Bouresh von der Lehndorff-Stiftung sind Sommeruniversitäten zu verschiedenen Themen. Es bieten sich angesichts der Lage des Schlosses zwischen Wäldern und Seen nicht nur historische Themen, sondern auch Umwelt- und Naturthemen an, die ein breites Publikum ansprechen.
Für das Jahr 2019 hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien auch finanzielle Mittel für die kulturelle Nutzung von Schloss Steinort zur Verfügung gestellt. Damit sollen zum einen die Volontäre in ihrer Arbeit unterstützt werden, zum anderen wird, voraussichtlich in der zweiten Augustwoche, wie in den letzten zwei Jahren das Steinort-Festival veranstaltet. Es soll mit seinem breit gefächerten kulturellen Programm mit Werkstätten, Theatern und historischen Seminaren vielfältig interessierte Menschen nach Steinort locken. Und das hoffentlich auch in Zukunft.

 

 

Uwe Hahnkamp

 

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