Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Bei dir und bei mir

Die Woiwodschaft Oppeln, das Land Rheinland-Pfalz und das Département Bourgogne Franche-Comté verbindet eine enge Partnerschaft im Rahmen des Weimarer Dreiecks, die nicht nur auf institutioneller Ebene erfolgreich realisiert, sondern auch zivilgesellschaftlich gelebt wird. 15 Jugendliche aus Oppeln, Mainz und Dijon verbrachten die letzte Maiwoche in Schlesien. Das Motto: Bei mir und bei dir!


Für diese reale Begegnung hatte sich die Gruppe von polnischer Seite schon viel früher vorbereitet.
„Wir haben uns mit den polnischen Teilnehmenden getroffen, um den Aufenthalt und das Programm zu planen und vorzubereiten“, so Projektleiter Stefan Mehrens. „Uns ging es um Partizipation, also darum, dass die Jugendlichen selbst an der Gestaltung der Begegnung beteiligt sind. Sie wissen am besten, was Gleichaltrige interessieren könnte und haben so selbst Hand mitangelegt.“

Regionaler Fokus
Wie sehe ich meine Region? Was macht sie besonders, zeichnet sie aus? Welches Potential steckt in ihr? Die Vielfalt der verschiedenen Partnerregionen wird durch die Teilnehmenden des Projektes selbst repräsentiert. Dabei werden insgesamt vier Themen eingehender behandelt. Der Schwerpunkt liegt darauf, wie die Jugendlichen ihre Umgebung aktiv gestalten können. Um in das Thema einzusteigen, bereitete die polnische Gruppe ein World Café vor. An drei Thementischen wurden die Schwerpunkte Soziales Engagement, Jugendbeteiligung in der Lokalpolitik sowie Kultur und Tourismus behandelt. Es ging darum, in einen Austausch zu kommen und aus polnischer, deutscher und französischer Perspektive auf die Themen zu schauen. Um den regionalen Fokus einzubeziehen, war die Gruppe außerhalb von Oppeln unterwegs.

Polen, Franzosen und Deutsche besuchten auch das Schloss Moschen.
Foto: ap

Nach Oberglogau ging es, um durch eine Stadtrallye die Stadt des Adelsgeschlechts der von Oppersdorff, ihre Geschichte und interessante Orte kennenzulernen. Als nächstes fuhren die Jugendlichen nach Friedersdorf. Gemeinsam mit Róża Zgorzelska haben sie schlesisch gekocht: Gemüsesuppe, Gulasch, Buchty und Blaubeergrütze. Die Polen, Franzosen und Deutschen besuchten auch das Schloss Moschen, den Annaberg und machten eine gemeinsame Kajakfahrt auf der Klein Panew.

„Die Pflege des lokalen Kulturerbes hat einen hohen Stellenwert bei uns“, so Mehrens. „Natürlich sind bei einem Jugendaustausch Spaß und Freude sehr wichtig, aber wir wollten auch ernstere Themen behandeln. Wir haben unseren Gästen an vielen Orten den komplexen geschichtlichen Hintergrund erklärt und auch die deutsche Minderheit in Oberschlesien vorgestellt.“

Austausch ist Mehrwert
Insgesamt nahmen 15 Jugendliche an der Begegnung teil. Internationale Jugendprojekte und -austausche sind Initiativen, an die sich junge Menschen noch lange Zeit erinnern. Man gewinnt neue Perspektiven, schließt Freundschaften, erweitert seinen Horizont, erwirbt neue Qualifikationen und sammelt neue Erfahrungen.

„Mich interessieren Kulturen und Sprachen. Durch diese Partnerschaft lernen wir diese gegenseitig kennen und das auf eine tolle, lockere und freundschaftliche Weise“, findet Mathilde Fontan aus Frankreich. „Durch den Austausch lernen wir die verschiedenen Perspektiven kennen, es ist wichtig, die Sachen von mehreren Seiten zu betrachten, denn das fördert die Vielfalt der Sichtweisen.“
Auf die Gruppe wartet demnächst eine Begegnung bei den deutschen Partnern in Mainz. Der ganze Austausch wurden von der Jugend selbst medial begleitet. Die Berichte findet man auf dem Instagram des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit @haus.pl im gespeicherten Highlight „Bei mir und bei dir“.

Das Projekt wurde vom Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln, dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk und dem Institut für Auslandsbeziehungen unterstützt.

Andrea Polański

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