Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Auch für einen kurzen Besuch geeignet

Die Hohenstädter Berge sind eine der am wenigsten bekannten Gebirgsketten der Sudeten. Im Schatten des Glatzer Schneeberges und des Altvatergebirges gelegen, werden sie von Touristen relativ selten besucht. Deshalb bieten sie ein ideales Ausflugsziel für jemanden, der Ruhe und Frieden sucht.

 

Unseren Ausflug beginnen wir diesmal in Landskron (Lanskroun), einem tschechischen Städtchen, das in etwa einer Stunde mit dem Auto aus Glatz (Kłodzko) oder Olmütz (Ołomuniec) zu erreichen ist. Besonders der Marktplatz mit Bürgerhäusern und dem Rathaus im Renaissancestil sind einen Blick wert. Um an unser Ziel zu kommen, halten wir nach den Zeichen des grünen Wanderweges Ausschau. Es ist nicht unbedingt empfehlenswert, im Stadtzentrum selbst anzufangen, denn die ersten 45 Minuten sind ein monotoner Spaziergang entlang der Landesstrasse 43. Eine viel bessere Idee ist es, einen Parkplatz im Ort Olbersdorf (Albrechtice) zu suchen, der auf dem Weg liegt. Eine Gelegenheit bietet da, besonders an Wochenenden, die Umgebung des Kommunalverwaltungsgebäudes. Auch für erfahrene Wanderer bleibt dann noch genug zu tun, denn die Reststrecke der Route zum Wachberg nimmt bis zu drei Stunden in Anspruch. Es ist mittelschwer – zwar gilt es noch 400 Meter hochzuklettern, aber diese sind auf 7,5 Kilometern Strecke verteilt und den Anstieg merkt man eigentlich erst auf dem letzten Teilstück.

 

Alpental in den Südsudeten
Fast die ganze Route befindet sich in Wäldern. Bis zum Ende gibt es kaum Aussichten, dafür spaziert man angenehm im Tal des Grenzbaches. Erst auf den letzten Metern vor dem Gipfel öffnen sich wunderschöne Panoramen. Man erblickt vor allem die Hügel des Hohenstädter Gebirges. Da diese kaum über 600 Meter hoch sind, sieht man hier viele Spuren menschlicher Anwesenheit. Es ergibt sich ein idyllisches Bild von Bergdörfern und Weiden, auf denen hin und wieder Kuhherden sichtbar sind. Im Norden, Nordosten und Osten wird der Horizont von viel höheren Bergketten eingerahmt, die Gipfel des Adlergebirges, des Hannsdorfer Berglandes und der Glatzer Schneeberg sind zu erkennen. Man fühlt sich hier, als ob man ein Tal am Rande der Alpen besuchen würde.

Der Turm und die Berghütte wurden 1933 auf der Spitze des Wachberges gebaut.
Foto: Łukasz Malkusz

Wer Glück hat, kann diese Ausblicke nicht nur von der 715 Meter hohen Spitze des Wachbergs, sondern auch vom Aussichtsturm bewundern. Der hölzerne Turm wurde im Jahre 1933 gebaut, gleich daneben entstand auch die Berghütte Reichlbaude. In den 90er Jahren wurden beide Gebäude Privatbesitz und wegen der geringen Popularität der Hohenstädter Berge geschlossen. Ab 2015 kann man an Wochenenden den Turm ab und zu betreten, er ist aber unregelmäßig geöffnet. Es ist also nicht garantiert, dass man die 87 Stufen auf die Aussichtsplattform besteigen kann. Trotzdem ist der Gipfel selbst einen Besuch wert.

 

Die Hohenstädter Berge für Durchreisende
Wer nicht den ganzen Tag Zeit für eine Wanderung hat und das Hohenstädter Gebirge nur auf der Durchreise besucht, hat noch eine viel einfachere Möglichkeit, auf den Wachberg zu gelangen. Per Auto sollte man aus der Richtung von Zottkittl (Cotkytle) kommen. Eigentlich kann man schon im Dorf selbst parken, aber etwa zwei Drittel des Weges bezwingt man dann am Straßenrand. Deshalb sollte man am besten den Parkplatz suchen, der sich an der Bushaltestelle, etwa 1,5 Kilometer vom Dorf entfernt Richtung Tattenitz (Tatenice), befindet. Von hieraus ist es dann ein 20 Minuten langer, erholsamer Spaziergang auf den Gipfel. Dabei kann man die für die Gegend typischen Ausblicke natürlich auch genießen.

Łukasz Malkusz

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