Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Brückenbauer in Europa

Gestern (27.08.) fand in Berlin der zentrale Auftakt zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen statt. Diesmal stand er unter dem Motto „Vertriebene und Spätaussiedler: Brückenbauer in Europa“. Der Festakt wurde auch dazu genutzt, den ehemaligen Vorsitzenden des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen Bernard Gaida zu ehren.

 

Die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen ist die höchste Auszeichnung dieser Organisation und Bernard Gaida erhielt sie für die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN, deren Sprecher er ist. “Mit dieser einstimmig vom BdV-Präsidium beschlossenen Ehrung wollen wir ein Zeichen dafür setzen, dass unsere verständigungspolitische Arbeit mit den in der Heimat verbliebenen Deutschen – den deutschen Minderheiten in Europa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion – ebenso ‘natürliche’ wie engagierte und erfolgreiche Partner hat, die sich fortwährend mit eigenen Herausforderungen im Kultur-, Sprach- und Identitätserhalt konfrontiert sehen”, sagte BdV-Präsident Prof. Bernd Fabritius.

 

Bernard Gaida (li.) und BdV-Präsident Bernd Fabritius nach der Verleihung der Ehrenplakette des BdV.
Foto: BdV/facebook.com

 

In seiner Dankesrede betonte Gaida die Bedeutung der Auszeichnung, die ihm für die Wahrung der Menschenrechte vergeben wurde. Gleichzeitig sprach er auch die aktuelle Lage in Polen an:

 

„Es reicht die gesetzliche Brutalität der Diskriminierung der deutschstämmigen Schüler in den polnischen Schulen, die in der nächsten Woche in  Kraft treten wird, anzuschauen. Und das passiert bei Tatenlosigkeit der Europäischen Kommission, bei zu schwachen Taten der Bundesregierung und Hilflosigkeit von vielen polnischen demokratischen Institutionen wie z.B. der Senat oder Ombudsmann. Ich kenne in der Europäischen Union keinen anderen Fall, wo durch eine Unterschrift des Ministers 50 tausend Minderjährige diskriminiert  werden“.

 

Auch der Festredner, der ehemalige Präsident der Stadt Breslau Rafał Dutkiewicz sprach in seiner Rede die Kürzung des Deutschunterrichts an und sagte:

 

„Ich bin darüber einfach sehr beschämt“.

 

In seinem Festvortrag ging Dutkiewicz aber auch auf die aktuelle Lage östlich von Polen ein. “Die Ukraine hat das Recht und die Pflicht sich zu verteidigen. Wir sind dazu verpflichtet, der Ukraine zu helfen, auch mit Waffenlieferungen“, sagte der ehemalige Präsident von Breslau. Und Wolodymyr Leysle, der Vorsitzende des Rates der Deutschen in der Ukraine, würdigte die Hilfsbereitschaft, die der dortigen deutschen Minderheit geleistet wurde. „Die ersten, die den Deutschen in der Ukraine geholfen haben, waren AGDM und BdV. Wir brauchen humanitäre Hilfe, Solidarität und die europäische Perspektive”, sagte Leysle.

Im Anschluss an die Veranstaltung fand eine feierliche Kranzniederlegung am Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen, der „Ewigen Flamme“ auf dem Theodor-Heuss-Platz statt.

ru

 

Die Gesamte Festveranstaltung können Sie hier sehen:

 

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