Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die Geschichte am Leben erhalten

 

Über das Projekt „Archiv der erzählten Geschichte“ und was für dieses Jahr alles geplant ist sprach Andrea Polański mit der Koordinatorin Martyna Halek.

 

„Archiv der erzählten Geschichte“ – den Namen des Projektes haben wahrscheinlich viele schon gehört, doch nicht jeder weiß genau, worum es dabei geht. Was ist es für ein Projekt?
Es ist ein Projekt, das schon seit 2009 vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit veranstaltet wird. Innerhalb der 12 Jahre wurden mehr als 500 Interviews mit Zeitzeugen gesammelt, die auf www.e-historie.pl zu finden sind. Im letzten Jahr durften wir keine Workshops veranstalten, deshalb haben wir uns entschieden, Lernvideos zu produzieren, damit jeder selbst für sich ein Journalist sein kann. Das Projekt „Archiv der erzählten Geschichte“ ist nicht nur ein geschichtliches Projekt, sondern es ist auch zukunftsorientiert, das heißt, es wurde eine interaktive, kostenlose App herausgebracht, die jeder nutzen kann und dabei auch lernt, welche Sitten und Bräuche es in Oberschlesien vor 20 oder 30 Jahren gab. In diesem Jahr arbeiten wir daran, sie weiterzuentwickeln und um neue Informationen zu ergänzen. Im Rahmen des Projekts werden auch Treffen mit Zeitzeugen veranstaltet, bei denen wir versuchen, verschiedene Themen zu behandeln, die der lokalen Bevölkerung nahe liegen.

 

Martyna Halek
Foto: apo

Wann genau habt Ihr angefangen, die Interviews mit Zeitzeugen zu archivieren und was war damals oder ist auch heute Ziel des Projekts?
Das Ziel des Projektes ist, menschliche Schicksale und Orte vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Ich glaube, damals wie auch heute, ist das unsere Priorität. Durch die geführten Interviews entdeckten die Zuhörer während dieser Gespräche die Geschichte ihrer kleinen Heimat, die Geschichte der Region oder ihrer Familie. Das zweite Ziel besteht darin, der Jugend das Thema lokale Geschichte näher zu bringen.

Das Projekt geht dieses Jahr in die nächste Runde. Was steht alles für 2021 an?
Dieses Jahr ist voller Überraschungen. Es ist uns gelungen, weitere Podcasts der Serie „Silesia Storys“ zu produzieren. Die Episoden sind auf Spotify und YouTube zu finden. Weiterhin möchten wir Treffen mit Zeitzeugen in ganz Polen organisieren, also auch in Ermland und Masuren.
Wir wollen zusätzlich die App um mehrere interaktive Materialien erweitern und neue Interviews sammeln.

Ihr sucht dieses Jahr wieder Zeitzeugen. Wer kann sich bei Euch melden?
Beim Projekt kann sich jeder melden, der Interesse an der lokalen Geschichte zeigt, sowohl Jugendliche, die Interviews aufzeichnen, als auch Menschen, die uns ihre Geschichte erzählen möchten. Bei Interesse reicht es, sich bei mir unter martyna.halek@haus.pl zu melden.

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