Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die höchste Kunstform (+Video)

Nach dem Erfolg des Theaterprojekts Jugendbox entschied sich der Verband Deutscher Gesellschaften, in diesem Jahr das Jugendangebot etwas zu verändern. Es ging auch um Theater, aber in einer etwas anderen Form: ein Kabarett sollte entstehen. Fast 50 Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren aus den DFKs Waldenburg, Proskau, Raschau, Oberglogau und Tost haben am Jugendkabarett mitgewirkt.

 

Ein Kabarett kann wesentlich kürzer sein als ein traditionelles Theaterstück, also sollte es leicht zu meistern sein, oder? Das stimmt nicht, meint Romana Janik, Filmproduzentin und Jurymitglied bei Jugendkabarett 2021: „Ein Drama kann jeder machen, das ist ziemlich einfach. Das Kabarett ist die höchste Form. Ich finde, es ist bezüglich der Anforderungen eine Steigerung“, beurteilt Romana Janik.

 

„Wir haben in jedem Stück etwas gefunden, das uns gefallen hat und jede Gruppe hat sich Gedanken gemacht, wie kriegt sie das hin, dass die Leute lachen. Und das freut uns sehr“,

 

sagte bei der Preisverleihung am Samstag Anna Graczyk, Theater- und Filmschauspielerin und Vorsitzende der Jury. „Es gab tatsächlich ein paar Momente, wo ich aufgelacht habe, meistens habe ich geschmunzelt. Natürlich hat jede Gruppe das Thema sehr unterschiedlich aufgegriffen. Ich gehe selten davon aus, wie das Endprodukt ist, weil jede Gruppe verschiedene Voraussetzungen mit sich bringt. Für mich war es wichtig, wie intensiv man sich mit der Aufgabe auseinandergesetzt hat, wie viel Arbeit und eigene Initiative die Jugendlichen hineingesteckt haben“, so Romana Janik.

 

„Meine Schüler haben sich schon im Juni vor den Sommerferien darüber Gedanken gemacht, was wir machen könnten. Im September ging es dann richtig los mit den Proben. Was die Sprache angeht, waren in unserer Gruppe schon ein paar fortgeschrittene Personen, andere wiederum waren Anfänger. Ich freue mich besonders, dass einige Personen, die letztes Jahr mitgemacht haben, sich erneut in das Abenteuer Theater gestürzt haben“, sagt die Deutschlehrerin Iwona Rudnicka aus dem 1. Lyzeum in Waldenburg. Jede Theatergruppe musste ihr Stück auch lokal vor den DFK- Mitgliedern, der Familie und Bekannten vorstellen. So auch die Gruppe aus Waldenburg: „Wir haben für unsere Szenografie ein Flugzeug gebraucht. Und das haben wir aus Styropor machen wollen, doch es war überall ausverkauft! Letzen Endes haben wir Reste aus einem Bau ergattern können und haben unsere Fenster im Flugzeug in dem Styropor ausgeschnitten. Einen ganzen Tag hat es gedauert, überall waren Styroporkügelchen. Jedoch zu der Vorstellung ins Theater nach Bad Salzbrunn haben wir uns nicht getraut, unser „Flugzeug“ mitzunehmen. Denn beim Transport wäre es bestimmt kaputt gegangen“, bedauert die Deutschlehrern.

 

Mit den Theaterprojekten des VdG ist Romana Janik seit 2015 verbunden, als sie gemeinsam mit Sebastian Gertenberg das Projekt Jugendbox entwickelt hat. Seit damals ist sie immer mit an Bord, wenn es um deutschsprachiges Theater mit der Jugend geht.

 

„Dieses Jahr konnten wir uns leider nicht beim großen Finale alle gemeinsam treffen, aber die Jugendlichen haben das Beste daraus gemacht und beispielsweise technische Dinge in das Stück eingebaut und neue Medien kommen auch zum Vorschein“,

 

bemerkt Romana Janik. Was sie besonders freut: „Zu sehen sind sowohl richtig filmische Szenen wie auch ein Kammerspiel, also die komplette Rückkehr ins Theater. Eine breite Palette an Formen, die dieses Jahr präsentiert wurden“.

Manuela Leibig

 

Alle teilnehmenden Gruppen und ihre Stücke sehen Sie hier:

 

 

 

 

 

 

 

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