Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die Vogelhochzeit (+Audio)

Lerche, Auerhahn, Fink, Kauz, Specht, Drossel und Co. All diese Vogelnamen kennen nun Kinder, die an dem Projekt „Vogelhochzeit“ des DFK Stubendorf während der Winterferien teilgenommen haben.

Geheiratet wurde gewiss nicht, aber die Kinder lernten Vögel aus ihrer Umgebung kennen und eine Minderheit, die in Deutschland lebt. Ideengeberin ist Emilia Wójcik vom DFK Stubendorf, die als Lehrerin im Gebiet der Sorben in Deutschland gearbeitet hat und dort die Tradition miterleben durfte: „Ich wusste am Anfang nicht, was der Sinn der Sache sein sollte, aber schnell verflogen alle meine Zweifel und ich wollte versuchen, diese Initiative auch bei uns durchzuführen“, so Eimilia Wójcik. Der DFK Stubendorf bereitete fünf Stationen in drei verschiedenen Gebäuden vor. Sie sangen das Lied Vogelhochzeit mit Livemusik und probten später Bewegungen zu jeder der Strophen. Dann lernten sie verschiedene Vogelarten kennen, außerdem wurden gemeinsam Kekse gebacken und Vogelfutter gemacht. Emilia Wójcik freut sich, dass so viele Erwachsene sich engagiert und bei dem Projekt mitgewirkt haben.

Bei der Vogelhochzeit im DFK Stubendorf wurden alle Sinne der Kinder angesprochen. Foto: ml

Die Deutschlehrerin aus Ottmütz, Justyna Bieniek, war für die Vorstellung der Sorben und deren Traditionen (darunter natürlich Vogelhochzeit) verantwortlich. Ebenso die Vogelarten, die im Winter in der Region bleiben, lernten die Kinder bei ihr voneinander zu unterscheiden. Hania Friedrich aus Groß Stein kam auch zu dem Treffen: „Es war überhaupt nicht langweilig. Am besten hat mir gefallen, das Vogelfutter zu machen. Da haben wir erfahren, dass es wichtig ist, die Vögel im Winter zu füttern, weil sie dann im Sommer all die Insekten und Mücken fressen, die uns so lästig sind“ so die 11-Jährige.

Doch noch eine Sache war der Initiatorin Emilia sehr wichtig: „Es ist besonders jetzt in dieser Zeit wichtig, dass man den Aspekt berücksichtigt, dass die Sorben, von denen das Fest stammt, eine Minderheit in Deutschland sind. Ich wollte, dass die Kinder sehen, dass eine Minderheit nicht unbedingt etwas Politisches mit sich tragen muss, sondern einfach kulturelle Werte, die die Bevölkerung unheimlich bereichern. So, wie es in Sachsen und Brandenburg ist, wo die Sorben leben. Ich würde mich freuen, wenn das hier genauso verstanden werden könnte“, so Emilia Wójcik.

Manuela Leibig

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