Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Erstes Ernst-Willimowski-Turnier

Die Spieler von der Miro Deutschen Fußballschule trainieren eifrig für das Turnier. Foto: Rudolf Urban

Offiziell heißt das Turnier, das am 22. und 23. Juli in Gogolin ausgetragen wird „Fußbaliada“ und ist gerichtet an zehn bis zwölfjährige Kinder, die ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen möchten. Eine wichtige Bedingung dabei ist, dass die Teilnehmer einer nationalen oder ethnischen Minderheit angehören müssen.

 

Und weil es sich eben um Minderheiten dreht, deren Mitglieder oftmals zerrissen zu sein scheinen zwischen zwei Identitäten, haben die Organisatoren, also die Deutsche Bildungsgesellschaft (DBG) und das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, den Oberschlesier Ernst Willimowski (1916 – 1997) zum Paten gewählt. „Er war auch zerrissen zwischen Polen und Deutschland, begann seine Fußballkarriere beim 1. FC Kattowitz, wechselte dann aber zu einer polnischen Mannschaft und spielte schließlich sowohl in der polnischen als auch deutschen Nationalmannschaft. Für unsere Region und die Problematik der eindeutigen Identifikation ist Ernst Willimowski also ein perfektes Beispiel“, sagt Rafał Nocoń von der DBG, der Hauptorganisator des Turniers.

 

Für das Turnier haben sich insgesamt neun Mannschaften aus verschiedenen Ländern Europas angemeldet, was Rafal Nocon sichtlich freut. „Es kommt z.B. Polonia Chmielnicki, eine Mannschaft der Polen aus der Ukraine oder der DRIBLI FC, der die Ungarn in Rumänien repräsentiert. Daneben spielen Mannschaften u.a. aus Südtirol und Ostbelgien mit und es darf natürlich auch nicht eine Auswahl der Miro Deutschen Fußballschulen fehlen“, zählt Rafał Nocoń auf. Weitere Teams wollten dazu kommen, wie Nocon berichtet. „Das Turnier wird aber an nur zwei Tagen stattfinden und wir können nicht so viele Mannschaften auflaufen lassen.“

 

Neben dem Fußball gibt es aber auch ein kulturelles und Animationsprogramm für die Teilnehmer und Zuschauer. „Karolina Osietzky vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa)  bereitet z.B. ein Schattentheater vor, bei dem es um das aktuell brisante Thema Migration gehen wird. Außerdem soll es eine Reihe von Spielen geben, bei denen sich die jungen Teilnehmer des Turnier kennenlernen und integrieren“, erzählt Rafał Nocoń. Und all das wird unter dem wachsamen Auge der Schirmherren geschehen, also des Oppelner Marschalls Andrzej Bula, des Vorsitzenden des Oppelner Fußballbundes Tomasz Garbowski und seines niedersächsischen Kollegen Karl Rothmund.

 

Das Turnier ist keine geschlossene Veranstaltung, jeder also, der die jungen Fußballer aus verschiedenen Ländern in Aktion sehen möchte, kann am 22. und 23. Juli zum Gogoliner Stadion kommen. „Und wer weiß, vielleicht ist es der Beginn einer langen Tradition, denn ich möchte, dass das Ernst-Willimowski-Turnier zu einer zyklischen Veranstaltung in unserer Region wird“, sagt Rafal Nocon.

 

Rudolf Urban

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