Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Frauen für eine Frau

Die Ausstellung “Künstlerinnen über Edith Stein“ 

Sieben Künstlerinnen aus Polen und Deutschland haben sich intensiv mit Edith Stein beschäftigt, und sich zu der Heiligen und Märtyrerin so geäußert, wie sie es am besten können: mit Kunst. Es ist ein interdisziplinäres Kulturprojekt in Lublinitz entstanden. Die Arbeiten werden nun auch im Museum des Oppelner Schlesiens präsentiert.

 

Anlässlich des internationalem Frauentags wurde am 8. März dort die Ausstellung „Frauen über eine Frau. Künstlerinnen über Edith Stein“ eröffnet. Alles begann auf dem Annaberg, bei einer Ausstellung zur Heiligen Anna: „Stanisław Kowalczyk, der Mitarbeiter des Edith Stein Museums in Lublinitz fragte mich, ob ich nicht in Lublinitz eine Ausstellung zum Thema Edith Stein machen können“, erinnert sich die Künstlerin Mauga Houba-Hausherr, Kuratorin der Ausstellung. „Ich habe sieben Künstlerinnen von dieser Idee begeistern können, die aus verschiedenen Bereichen kommen“, sagt Houba-Hausherr. Letztendlich treffen Literatur, Musik, Bildhauerei, Fotografie und Malerei bei diesem Kunstprojekt aufeinander. „In dem Saal im Keller, gibt es eine spezielle Atmosphäre, hier kommt die Ausstellung gut zur Geltung. Wenn jemand sich in Ruhe Zeit nimmt, dann glaube ich, dass es auf den Betrachter einen bleibenden Eindruck hinterlässt“, sagt Stanisław Kowalczyk, der im Museum von Edith Stein in Lublinitz für die Kunstausstellungen verantwortlich ist.

 

 

 

 

 

 

Edith Stein Lebensabschnitte

 

Eine der mitwirkenden Künstlerinnen ist die Bildhauerin Gudrun Schuster, sie musste man gar nicht lange zum Mitmachen an dem Projekt ermutigen: „Meinen Anknüpfungspunkt habe ich darin gefunden, dass Edith Stein Patronin Europas ist.“ Die Ausstellung setzt sich aus Stationen zusammen, die an verschiedene Lebensabschnitte von Edith Stein anknüpfen. „Ein Element der Ausstellung ist die Zelle, als Ursprung des menschlichen Lebens, aber auch die Rückzugsorte von Edith Stein im Kloster waren Zellen, und die Todeszelle war Auschwitz und die Gaskammer“, erklärt Gudrun Schuster. Sie fügt hinzu „Ich denke, es sind unheimlich abstrakte Arbeiten, deren Vielfalt aber – die ja Edith Stein auch verkörpert – in diesen unterschiedlichsten Ansätzen immer wieder zusammengeführt werden.“ „Edith Stein war eine Person, die so viele Werte und Inhalte verkörpert, dass es für mich eine große Herausforderung gewesen ist, bei dem Projekt mitzuwirken“, sagt Jolanta Golenia-Mikusz, eine der Künstlerinnen. Alle Frauen arbeiteten separat an ihren Werken. „Verblüffend finde ich, dass unsere Werke so kohärent sind. Alle unsere Arbeiten, trotz verschiedener Kunsttechniken, die wir benutzt haben, passen zusammen“, bemerkt Jolanta Golenia-Mikusz.

 

Im Oktober 2016 wurden die Werke bereits im Gebäude des Museum in Lublinitz, wo Edith Stein als Kind oft ihre Großeltern besuchte, ausgestellt. Diese Ausstellung sah sich die Direktorin des Museums des Oppelner Schlesiens Urszula Zajączkowska an. „Sie hatte diese Ausstellung gesehen und sagte das möchte ich haben, für den 8. März, für unsere Frauen“ erinnert sich Mauga Houba-Hausherr.

 

Hoffentlich wird es eine Reise

 

Mauga Houba-Hausherr freut sich, dass die Werke in Oppeln zu sehen sind: „Damit hat keiner gerechnet, dass diese Ausstellung zum internationalem Frauentag in Oppeln präsentiert wird.“ Doch als Kuratorin der Ausstellung wünscht sich Mauga für das Künstlerprojekt eine weitere Reise: „Selbstverständlich würde ich mich freuen, wenn wir für diese Ausstellung noch einmal einen würdigen Ort finden könnten.“ Der Künstlerin schwebt Krakau vor, aber auch Deutschland, insbesondere die Orte, an denen Edith Stein gewesen ist. Somit wurden bereits Klöster und andere Institutionen in Köln und Düsseldorf angefragt. Mauga überlegt ein wenig, als sie zu der Botschaft der Ausstellung gefragt wird, und antwortet: „Edith Stein kämpfte für Frauenrechte in Kultur, Politik, Religion und Gesellschaft. Und da wollen wir anknüpfen, dass diese Gleichberechtigung nicht nur ein Kampf ist, sondern eine Selbstverständlichkeit.“

 

Zur Vernissage am 8.März luden das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und das Museum des Oppelner Schlesiens ein. Die Ausstellungseröffnung fand mit der Unterstützung des Konsulats der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln statt.

 

 

Manuela Leibig

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