Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Für ein weltoffenes Deutschland

In der Dresdner Frauenkirche begannen die Feierlichkeiten mit einem ökumenischen Gottesdienst Foto: Brücke-Osteuropa/Wikimedia Commons
In der Dresdner Frauenkirche begannen die Feierlichkeiten mit einem ökumenischen Gottesdienst Foto: Brücke-Osteuropa/Wikimedia Commons

Am 3. Oktober feierte Deutschland die Einheit, die vor 26 Jahren vollzogen wurde. Doch in Dresden, wo in diesem Jahr die Hauptfeierlichkeiten stattgefunden haben, machten vor allem die Gegner der Politik Angela Merkels von sich Reden.

 

Jedes Jahr richtet ein anderes Bundesland die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus und diesmal fiel die Wahl auf Sachsen und dessen Hauptstadt Dresden. Dabei ist aber eben die sächsische Elbmetropole Geburtsort der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA), weshalb die Feierlichkeiten von Demonstrationen überschattet wurden.

 

Schon vor dem Festakt wurden die Teilnehmer des ökumenischen Gottesdienstes in der Frauenkirche von Pedgia-Anhängern beschimpft und angepöbelt, indem sie “Volksverräter”, “Haut ab” und “Merkel muss weg” gerufen haben. Diese Situation zwang deshalb die Politiker auch in ihren Reden beim Festakt in der Semperoper nicht nur auf die vergangenen Jahre der deutschen Einheit einzugehen, sondern auch die aktuelle Situation Deutschlands aufzugreifen.

 

Bundeskanzlerin Merkel sagte z.B. sie wünsche sich, dass die aktuellen Probleme gemeinsam, im gegenseitigen Respekt und Akzeptanz unterschiedlicher politischer Meinungen gelöst werden sollten. Bundestagspräsident Norbert Lammert warb in seiner Rede ebenfalls für ein selbstbewusstes, weltoffenes und vielfältiges Deutschland. Gegen die Demonstrierenden fand dagegen Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich eindeutige Worte, als er sagte: „Beschämt erleben wir, dass Worte die Lunte legen können: für Hass und Gewalt. Wer so spricht, wer so handelt – der soll gerade an unserem Nationalfeiertag wissen: Das ist menschenverachtend und zutiefst unpatriotisch.“

 

Neben den offiziellen Veranstaltungen sollte der Tag der Deutschen Einheit aber vor allem ein Bürgerfest sein, bei dem sich die einzelnen Bundesländer präsentieren konnten und den Besuchern zahlreiche Konzerte angeboten wurden. Insgesamt kamen zu den Feierlichkeiten in Dresden ca. 450.000 Menschen.

 

Rudolf Urban

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