Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Halbzeit

 

Bis zum Ende der Volkszählung bleiben noch knapp drei Monate. Bis Ende September sollten alle gezählt worden sein, sonst drohen Geldstrafen. Wie aktiv ist nun die deutsche Minderheit bei der Volkszählung?

 

Die Volkszählung ist für die Zukunft der nationalen und ethnischen Minderheiten von großer Bedeutung, da die aus dem Zensus hervorgehende Zahl der Mitglieder einer Minderheit in den folgenden Jahren als Basis u. a. für Förderungen genommen wird. Daher hat sich auch die deutsche Minderheit aktiv in die Werbung für die Volkszählung und die darin enthaltenen Fragen nach der Nationalität eingebracht.

 

Nicht nur Plakate
Traditionelle Werbemittel wie Plakate und Flyer wurden polenweit vom Verband deutscher Gesellschaften an die einzelnen Organisationen der Minderheit verteilt, ebenso haben auch einige Vereine in Eigenregie Poster erstellt. Um aber vor allem die junge Generation zu erreichen, haben sowohl der VdG als auch die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien und der Bund der Jugend der deutschen Minderheit Werbekampagnen im Internet und in den sozialen Medien gestartet. „Diese Aktivitäten sollen eine möglichst breite Anzahl von Menschen, die nicht unbedingt Mitglieder einer konkreten Organisation der deutschen Minderheit sind, erreichen“, sagt Monika Wittek vom VdG. Die deutsche Nationalität könne jeder eintragen, der sich als Deutscher fühle, ein Mitgliedsausweis oder gar ein deutscher Pass sind da nicht ausschlaggebend.

 

Mit diesem Logo wirbt der VdG für die Angabe der deutschen Nationalität.
Foto: VdG

 

Persönliche Unterstützung
Bis Ende Juni haben allerdings einige Vereine der deutschen Minderheit sichtlich auf persönliche Unterstützung für die Mitglieder gesetzt. Über 200 Personen hat z. B. Monika Wittek selbst geholfen, das online-Formular auszufüllen. „Ich habe ebenso aktiv bei der Volkszählung geholfen, besuchte unsere Mitglieder zu Hause mit dem Laptop und habe spezielle Sprechstunden im Sitz unseres Vereins eingerichtet. So haben wir bislang 212 Personen aktiv geholfen“, sagt Bolesław Bernaczek, Vorsitzender der Deutschen Minderheit in Grünberg. Auch in den anderen Regionen werden Sprechstunden angeboten und Volontäre melden sich, um zumeist älteren Mitgliedern bei der Zählung zu helfen.

Diese ist für alle obligatorisch, daher kann eine Weigerung der Teilnahme mit einer Geldstrafe von 5000 zł geahndet werden. Dabei sollte man auf die Korrektheit der Antworten achten, denn wissentliche Falschangaben stehen ebenso unter Strafe.

Rudolf Urban

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