Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Hohe Ehre

Der Abend des 3. Dezember 2021 wird Henryk Hoch, dem Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), wohl unvergessen bleiben. Im Rahmen der diesjährigen Adventsfeier des Verbandes erhielt er aus den Händen der deutschen Generalkonsulin in Danzig (Gdańsk), Cornelia Pieper, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gab es für Henryk Hoch bei der Adventsfeier der Vorsitzenden der im Verband organisierten Vereine. Doch nicht nur sie waren nach Allenstein gekommen: Als Gäste hatten sich auch der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida, der Marschall der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Gustaw Marek Brzezin sowie die Vertreter für Fragen der nationalen und ethnischen Minderheiten beim Marschallamt und beim Sejmik der Woiwodschaft eingefunden.

Verdiente Ehrung
Wichtigster Gast war jedoch die deutsche Generalkonsulin in Danzig, Cornelia Pieper. Sie hatte die angenehme Pflicht, im Auftrag des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der Henryk Hoch den Verdienstorden verliehen hatte, dem so Geehrten den Orden zu überreichen und anzuheften. Der Orden ist kein Geschenk, er ist vielmehr eine Auszeichnung für persönliche Verdienste, für besondere Leistungen unter anderem auf politischem, kulturellem oder ehrenamtlichem Gebiet.

Auf diese ging Generalkonsulin Pieper in ihrer Laudatio auf Henryk Hoch ausführlich ein: Auf seinen Einsatz in Sport, Gesellschaft und Politik in seiner Heimatstadt Osterode (Ostróda) sowie sein jahrzehntelanges Wirken für die dortige deutsche Minderheit und später auch in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Und auf die völkerverbindende Wirkung seiner Aktivitäten innerhalb Polens, aber auch zwischen Deutschland in Polen: „Seit 25 Jahren setzt er sich für die partnerschaftlichen Kontakte zwischen Osterode und Osterode am Harz ein. Zusammen mit der dort ansässigen Kreisgemeinschaft Osterode, in deren Vorstand er sitzt, hat er sich für den Erhalt des deutschen Kulturerbes vor Ort verdient gemacht.“

Bernard Gaida, Henryk Hoch und Gustaw Marek Brzezin (v. l.)
Foto: Bernard Gaida/VdG

Verständigung zwischen Menschen
Als Beispiele nannte Cornelia Pieper die Kirche in Marienfelde (Glaznoty) und das Alte Rathaus in Osterode, aber auch die Benennung von Straßen nach historischen Größen wie Georg Steenke (1801 – 1884) oder den Einsatz für die deutsche Sprache, unter anderem mit dem Wettbewerb des deutschen Liedes. Sehr wichtig dabei war und ist, dass diese Aktivitäten gemeinsam mit den heutigen Bewohnern geschehen. Das betonte auch Gustaw Marek Brzezin: „Sich um das Erbe und die Kultur der Vorfahren zu kümmern, ist eine Verpflichtung, das verstehen wir alle.“ Der Woiwodschaftsmarschall kennt Henryk Hoch noch aus seiner Zeit als Vorsteher der Gemeinde Osterode und hat damals viele Projekte mitgetragen.

Bernard Gaida griff das Stichwort der Zusammenarbeit auf: „Ich habe einmal gesagt, Heimatvertriebene und Heimatverbliebene sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Das hast Du, Henryk, immer kultiviert und das war sichtbar in Deiner Arbeit.“ Bernard Gaida erinnerte auch an die gemeinsamen Jahre im Vorstand der Deutschen Minderheit in Polen und die Wirkung der Arbeit von Henryk Hoch: „Dank Dir fühle ich mich hier wie zu Hause. Deine Wärme habe ich – haben wir – immer gespürt.“

Überwältigt von der Wärme und der Anerkennung der Gäste sowie der Ehrung an sich war Henryk Hoch selbst: „Das war der schönste Abend in meinem Leben. Es ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Ansporn für weiteres Engagement.“

Uwe Hahnkamp

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