Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Nach wie vor erhebliche Unterschiede

32 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es immer noch große Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt eines sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten lag im vergangenen Jahr in Ostdeutschland bei 2.890 Euro und in Westdeutschland bei 3.540 Euro.

Dies teilte das deutsche Arbeitsministerium in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Vorsitzenden der Partei „Die Linke“, Dietmar Bartsch, mit. Das bedeutet, dass der statistische Verdienstunterschied 650 Euro bzw. 22,5 Prozent beträgt. Dabei wies das Ministerium darauf hin, dass aufgrund der Pandemie sehr viele Arbeitnehmer in Teilzeit arbeiteten, was sich spürbar auf die Medianlöhne der Arbeitnehmer in Ost und West ausgewirkt habe.

Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung Deutschlands gibt es immer noch große Lohnunterschiede zwischen Ost und West im Land. Foto: www.tvrepublika.pl

Die größten Unterschiede gab es zum 31. Dezember 2020 in der Textilindustrie (fast 70 Prozent), aber auch in anderen Branchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau (rund 40 Prozent). Dietmar Bartsch sagte gegenüber Journalisten der Funke-Mediengruppe, die als erste über diese Zahlen berichtete, dass Millionen Ostdeutsche immer noch „Arbeitnehmer zweiter Klasse“ seien, was die Bezahlung angehe. Gleichzeitig forderte der Linken-Politiker die Parteien der derzeitigen Regierungskoalition auf, das Lohnniveau in Ost- und Westdeutschland bis zum Ende der Legislaturperiode 2025 anzugleichen.

Johann Engel

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