Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ostpreußische Schriftsteller zur Premiere

 

 

Seit diesem Schuljahr gibt es eine neue Veranstaltung im Kalender der deutschen Minderheit in Nordostpolen. Der Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren VdGEM lud gemeinsam mit der Landsmannschaft Ostpreußen zum ersten woiwodschaftsweiten deutschsprachigen Rezitationswettbewerb nach Osterode ein.

 

Gruppenphoto der Teilnehmer und ihrer Lehrer. Foto: Uwe Hahnkamp

 

Der Saal des Kulturzentrums der Stadt Osterode im Schloss ist schon seit Jahren Austragungsort des Wettbewerbs des deutschen Liedes. Nun fand dort der erste deutschsprachige Rezitationswettbewerb statt, der dank Anna Czajkowska von der Gesellschaft der deutschen Minderheit „Tannen“ in Osterode entstand, die seit einem Jahr im Vorstand des VdGEM ist. „Wir haben Tanzwerkstätten, eine Theatergruppe, den Liederwettbewerb, doch keine Veranstaltung für sprachlich, aber nicht musikalisch, begabte junge Menschen“, erklärt sie. „Deshalb haben wir mit Edyta Gładkowska, der Vertreterin der Landsmannschaft Ostpreußen in Allenstein, diesen Wettbewerb aus der Taufe gehoben.“

 

Nikola Zebrowska aus Rontzken mit „Vom riesen Timpetu“. Foto: Uwe Hahnkamp

 

Für die Premiere des Wettbewerbs, der sich als Versuchsballon an Schulen mit Deutsch als Minderheitensprache und die Vereine der deutschen Minderheit wandte, hatten sie das Motto „In Ostpreußen geborene deutschsprachige Schriftsteller: Siegfried Lenz, Arno Holz, Ernst Wiechert und Arno Surminski“ ausgegeben. Es durften aber auch andere Autoren gewählt werden. Da Gedichte sich leichter rezitieren lassen, war von den genannten Ostpreußen der Poet Arno Holz erste Wahl, besonders bei den Kandidaten aus seiner Heimatstadt Rastenburg. Die jungen Schüler aus verschiedenen Regionen der Woiwodschaft traten beim Wettbewerb in vier Alterskategorien an. Die Gruppe der Klassen 1 bis 3 entschied Milena Zając aus Glottau mit dem Gedicht „Eiswürfelschicksal“ für sich. J.W. Goethes „Erlkönig“ wurde zweimal sehr unterschiedlich interpretiert und sicherte Dominik Kuliś aus Wieps bei den Klassen 7 und 8 sowie Agnieszka Skwara vom Lyzeum für plastische Künste in Grunau Höhe bei Elbing den ersten Platz in ihrer Kategorie. Die besten Auftritte gab es jedoch bei den Klassen 4 bis 6. Den ersten Platz errang hier Julia Woźniak von der Grundschule in Rontzken mit „Vergeben“ von Arno Holz. Noch perfekter und ausdrucksvoller trug Lea Gładkowska aus Allenstein ihr Gedicht vor und sicherte sich so den Sonderpreis für den besten Vortrag der Veranstaltung.

 

Das Engagement der Schüler und ihrer Lehrer sowie das lebhafte Interesse von über 50 Personen am Wettbewerb machten aus dem ersten Versuch einen großen Erfolg – und den Organisatorinnen viel Mut für eine Wiederholung.

 

Uwe Hahnkamp

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