Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Der heilige Brixius wurde durstig

Zwischen den Dörfern Kostenthal (Gościęcin) und Koske (Kózki) im Kreis Kandrzin-Cosel liegt ein einzigartiger Ort, der als Bryksy im Volksmund bekannt ist. Es ist ein religiöser Wallfahrtsort wegen der „wundersamen Quelle”, mit der eine Legende verbunden ist, der zufolge die Quelle entsprang, als der verdurstete Heilige Brixius während seiner missionarischen Reise an diesem Ort rastete.

Die Schrotholzkirche St. Brixius ist eine römisch-katholische Feld- und Wallfahrtskirche. Die erste Erwähnung der Quelle und der Kapelle des Heiligen Brixius von Tours stammt aus dem Jahr 1594. Nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm die Zahl der Wallfahrten zur Quelle und zur Kapelle stark zu, sodass der Bau einer größeren Kirche notwendig wurde. Sie wurde in den Jahren 1651-1661 in der Nähe der Quelle auf einem kleinen Hügel errichtet und dient noch heute als Wallfahrtskirche des Heiligen Brixius. Der heutige Bau entstand als Stiftung des Kostenthaler Schultheißes Martin Wolff und seiner Frau Martha. In der Nähe befinden sich eine Quelle mit dem Brunnen des heiligen Brixius, dessen Wasser heilende Wirkung haben soll und eine ehemalige Einsiedelei aus der Zeit vor 1870, die heute als Jugendherberge genutzt wird. Darüber hinaus stehen dort zwei Kapellen – eine neuromanische aus dem Jahr 1870 und eine, die den Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus dem Jahr 1916 gewidmet ist. Die gesamte Anlage ist von einem malerischen Obstgarten umgeben, durch den ein Kreuzweg führt.

Foto: Andrea Polański

Die Schrotholzkirche wurde auf dem Grundriss eines Kreuzes mit dreieckigen, geschlossenen Armen errichtet, wobei der westliche Teil länger als die anderen ist und einen kleinen Vorbau aufweist. Im nördlichen Teil befindet sich eine Sakristei, die durch eine niedrige Trennwand separiert ist.

Das Innere der Kirche ist mit hölzernen Tonnengewölbe überspannt. Im Lettner befindet sich ein barockes Kreuz, auf dem Christus abgebildet ist. Die Ausstattung des Hauptaltars, d. h. das Bild der Jungfrau Maria mit Kind und die Skulpturen der Heiligen, stammen aus dem 17. Jahrhundert, genauso wie der barocke Marmor-Grabstein. Im Seitenaltar befindet sich ein Gemälde des Heiligen Brixius von Jan Bartel aus dem Jahr 1896. Das Gemälde, das die Taufe Jesu im Jordan darstellt, stammt aus demselben Jahr. Der Chor ist auf vier Säulen aufgebaut.

Andrea Polański

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