Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Rund um Migration

Das Schlesienseminar lockt seit Jahren Geschichtsinteressierte nach Groß Stein. Foto: Andrzej Nowak
Das Schlesienseminar lockt seit Jahren Geschichtsinteressierte nach Groß Stein. Foto: Andrzej Nowak

Fast 60 Referenten gestalten das 21. Schlesienseminar, auf dem sie über das Thema Migration aus deutscher, polnischer und europäischer Perspektive sprechen werden.

 

Traditionell im Herbst (26. – 28. Oktober 2016) veranstaltet das Haus der Deutsch Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) das Schlesienseminar. Das Thema lautet diesmal „Migration aus der Perspektive schlesischer, deutsch-polnischer und europäischer Erfahrungen”. Drei Tage lang wird dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln besprochen, referiert und diskutiert. Projektmanagerin Patrycja Wiencek-Baron vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit bereitet das Seminar seit Wochen intensiv vor. „Auch wenn jemand schon bei unseren Schlesienseminaren dabeigewesen ist, lohnt es sich dieses Jahr wieder teilzunehmen“ versichert Wiencek-Baron.

 

Aktuelles Thema

 

Der Projektmanagerin war es von Anfang an wichtig, beim Seminar das komplexe Thema so detalliert wie nur möglich zu behandeln: “Wir nähren uns also der Geschichte der Migration in der Vor- und Nachkriegszeit, gehen dann darauf ein, wie sich diese auf die Entwicklung Schlesiens ausgewirkt hatte. Auch die gegenwärtigen Migrationsaspekte im inneren und außerhalb Europas werden thematisiert, wobei wir auch die regionale Ebene nicht vergessen wollen. Es geht also darum, wie sich die Migration auf das Familienleben auswirkt, auf die Minderheitengruppen, auch die religiöse Perspektive sprechen wir an,“ so Patrycja Wiencek-Baron.

Vielseitiges Kulturangebot

Das Programm des diesjährigen Schlesienseminars ist bereits konzipiert. Die Teilnehmer können zeitweise zwischen parallel gehaltenen Vorträgen wählen, die alle simultan übersetzt werden. Wer hier bestimmte Themenvorlieben hat, der sollte sich zeitig für diese Seminare beim Veranstalter einschreiben. Detaillierte Angaben zum Abendprogramm sind dagegen in der Programmskizze noch nicht enthalten, da sich dieses noch in der Planungs- und Organisationsphase befindet. Doch Patrycja Wiencek-Baron verriet, was die Teilnehmer des 21. Schlesienseminars unter dem Punkt „Abendprogramm“ erwartet: „Wir planen Erzählungen, ein Gespräch mit Zeitzeugen, welches auf den 3. Band unseres Projektes ‘Archiv der alten Geschichte’ aufbaut. Der Fokus fällt hier also auf die Bewohner Oberschlesiens in den Jahren 1945-1950, die nicht selten ihre vertraute Umgebung verlassen mussten“.

Das Schlesienseminar bietet ein vielseitiges Kulturangebot, für den zweiten Abend ist ein Konzert geplant: „Das Thema unserer Veranstaltung ist schwierig, und wir wollen die Teilnehmer und Referenten mit dem Konzert auf andere Gedanken bringen“, sagt Patrycja Wiencek-Baron. In Groß Stein wird auch die vom Haus Schlesien in Königswinter in Zusammenarbeit mit dem Archäologischem Museum in Glogau und dem Museum in Neisse konzipierte Ausstellung „Der Weg ins Ungewisse. Vertreibung aus und nach Schlesien in den Jahren 1945-1947“ gezeigt, die das Thema der Nachkriegsvertreibung aus der polnischen und deutschen Perspektive zeigt.

Offen für verschiedene Altersgruppen

 

Wir haben das Schlesienseminar diesmal mitten in der Woche und in der zweiten Oktoberhälfte geplant,“ sagt Projektmanagerin Wiencek-Baron. „Mit dem Termin hoffen wir Schülern und Studenten entgegenzukommen.“ Das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit lädt auch Lehrer ein, mit Schülergruppen am Seminar teilzunehmen. Es besteht die Möglichkeit, drei, zwei oder nur einen Tag das Schlesienseminar zu besuchen. An einer Exkursion interessierte Lehrer können sich bis zur zweiten Septemberwoche beim Veranstalter melden. Der Einsendeschluss der Anmeldungen für individuelle Interessierte ist der 18. Oktober. Mehr unter: www.haus.pl.

Manuela Leibig

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