Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Geld

Deutsche horten Milliarden an D-Mark zuhause – aber wieso?

Die Deutschen starten ins Jahr 2024 mit ein paar zusätzlichen Milliarden, die sie – bildlich gesprochen – in den Ecken und Winkeln ihrer Sofas vergraben haben. Es geht nicht um den Euro, sondern um die gute alte D-Mark. Die Menschen in Deutschland sind bekannt für ihre Liebe zum Bargeld. Mehr als zwei Jahrzehnte nach der Ablösung der D-Mark durch den Euro sind immer noch Millionen von Münzen und Scheinen nicht umgetauscht worden.

Ein Teil dieses Geldes wurde wahrscheinlich von Touristen, die Deutschland im Laufe der Jahre besucht haben, als Souvenir mitgenommen. Ein anderer Teil wird von Sammlern oder Nostalgikern aufbewahrt – oder ist einfach in Vergessenheit geraten. In den Geschäften kann man nicht mehr mit D-Mark bezahlen. Sie kann aber immer noch in Euro umgetauscht werden. Zur Erinnerung: Seit Anfang 2002 ist die D-Mark kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr. Von den 162,3 Milliarden Mark, die zu diesem Zeitpunkt im Umlauf waren, wurden jedoch rund 7,5 Prozent nie umgetauscht. Nach Angaben der Bundesbank waren Ende November 2023 noch 12,24 Milliarden Mark im Umlauf: 5,68 Milliarden in Banknoten und 6,56 Milliarden in Münzen. Für diese würde die Bank 6,26 Milliarden Euro auszahlen. Selbst für die größte europäische Volkswirtschaft ist dies ein beträchtlicher Betrag. Vor allem in einer Zeit, in der die Regierung dringend Geld zur Finanzierung wichtiger Infrastrukturprojekte benötigt.

Es gibt keine Pläne, den Umtausch zu stoppen

Die Rede ist von Projekten wie der grünen Energiewende oder der Modernisierung des Schienennetzes. Obwohl die Mark „nur allmählich“ den Weg zurück zur Bundesbank findet, machen sich die Währungshüter keine Sorgen, dass ihnen das Bargeld ausgeht. Wer alte Münzen oder Scheine besitzt, kann sie in jeder beliebigen Höhe in einer Filiale dieser Bank umtauschen. Und das geschieht auch jedes Jahr. Der Umrechnungskurs ist fest: 1 Euro = 1,95583 DM. Der Service ist kostenlos. Im vergangenen Jahr haben mehr als 90.000 Menschen bei der Bundesbank mehr als 53 Millionen Mark in 27 Millionen Euro umgetauscht. Das ist ein höherer Betrag als im Jahr zuvor. Zwei Drittel davon entfielen auf Banknoten, ein Drittel auf Münzen. Das meiste Geld kam aus Bayern, das damit vor Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg lag. Es gebe keine Pläne, den Umtausch zu stoppen, versichert die Bank auf ihrer Website.

“Wer alte Münzen oder Scheine besitzt, kann sie in jeder beliebigen Höhe umtauschen.”

In Europa ist Deutschland damit in der Minderheit, denn nur fünf weitere Länder der Eurozone haben keinen Termin für den Umtausch ihrer ehemaligen Währungen festgelegt: Österreich, Irland, Estland, Lettland und Litauen. In den übrigen Ländern wurde bei der Einführung des Euro eine begrenzte Frist für den Umtausch der alten Münzen und Banknoten festgelegt. In Frankreich mussten alle Francs bis zum 31. März 2008 umgetauscht werden. Griechenland war etwas nachsichtiger – Drachmen konnten bis März 2012 umgetauscht werden. Wer seitdem altes Geld unter einer losen Bodendiele gefunden hat, kann von Pech reden.

Deutsche zahlen immer noch in bar

Die Deutschen haben keinen Grund zur Eile. Und vielleicht werden manche von ihnen deshalb die Mark nicht los. Schilder mit der Aufschrift „Nur Bargeld“ sind in deutschen Restaurants und Kiosken keine Seltenheit. Obwohl immer häufiger mit Karten oder digitalen Geldbörsen bezahlt wird, war Bargeld auch im Jahr 2021 das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel im Alltag. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Bundesbank hervor. Demnach werden 58 Prozent der gekauften Waren und Dienstleistungen bar bezahlt. Im Verhältnis zum Transaktionsvolumen lag der Anteil der Barzahlungen jedoch nur bei 30 Prozent, da größere Einkäufe und solche, die im Internet getätigt werden, in der Regel nicht in bar bezahlt werden. Im Durchschnitt hatte jeder Befragte rund 100 Euro Bargeld in seinem Portemonnaie. Und für ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist Bargeld nach wie vor das bevorzugte Zahlungsmittel: „Die Bundesbank rechnet damit, dass in den nächsten Jahren viel mehr D-Mark umgetauscht wird“, sagte Burkhard Balz, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, im Dezember der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: „Vor allem beim Aufräumen von geerbten Häusern und Wohnungen wird man wohl noch Mark finden.“ Die D-Mark, die nach dem Umtausch bei der Zentralbank landet, beendet ihr Leben als Zahlungsmittel. Banknoten kommen an Ort und Stelle in den Schredder. Münzen werden sortiert und an eine der fünf deutschen Münzanstalten geschickt, wo sie entwertet werden. Das Metall wandert dann zu Unternehmen der Altmetallwirtschaft, die es für andere Zwecke einschmelzen.

K.Ś. 

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