Mehr als drei Monate sind seit dem 4. Februar vergangen, als der Bildungsminister die erste Verordnung unterzeichnete, mit der die Zahl der Stunden für Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine pro Woche reduziert wurde. In dieser Zeit hat das Bildungsministerium trotz der Bemühungen der deutschen Minderheit, von Eltern, Lehrern, Kommunalpolitikern, Wissenschaftlern und Unternehmern seine Meinung nicht geändert. Dies bedeutet, dass in den nächsten Tagen einigen Deutschlehrern gekündigt werden könnte, wenn die Gemeindevorsteher und Bürgermeister den Deutschunterricht nicht aus dem Gemeindehaushalt finanzieren.
Schule
Die Grundschulen in Deutschendorf und Schlobitten im Kreis Braunsberg sind einzigartige Schulen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Unter einem Dach lernen die Kinder zwei Minderheitensprachen: Deutsch und Ukrainisch. Wird das so weitergehen?
Nach der Abstimmung über den Staatshaushalt 2022 in der vergangenen Woche ist die Kritik an der Kürzung der Subventionen für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache nicht verstummt. Nicht nur die Organisationen der deutschen Minderheit in Polen verbergen ihre Empörung nicht, auch Kommunalpolitiker, Lehrer und deutsche Politiker kritisieren die Politik der Regierung.
Für die Pro Liberis Silesiae Vereinsschule in Oppeln-Malino war das ein ganz besonderer Schulanfang, denn pünktlich am 1. September wurden die neuen Räumlichkeiten feierlich eröffnet.
„Hopp, hopp, hopp, Pferdchen, lauf Galopp. Über Stock und über Steine, aber brich dir nicht die Beine….“ Das Lied hat wohl so manch eine Oma ihrem Enkel gesungen. Heute sind alte schlesische und deutsche Wortspiele, Lieder und Kindertänze oft ganz vergessen. Die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen möchte das ändern und hat nun den ersten Teil einer Schulungsreihe für Lehrer und Animateure in Oberglogau veranstaltet.
Im November 2019 beschloss der Deutsche Bundestag, die Förderung der deutschen Minderheiten im Folgejahr um 3 Millionen Euro zu erhöhen. Eine ähnliche Summe wurde auch für 2021 zur Unterstützung der Deutschen im Ausland bereitgestellt. Diese Mittel, deren größter Nutznießer die deutsche Minderheit in Polen ist, sind u. a. für Investitionen in die schulische Infrastruktur bestimmt.
Wenn ich heute etwas persönlicher zurückblicke, steht vor allem eine Erfahrung im Mittelpunkt: die vielschichtigen Verflechtungen im Alltag und die verschiedenen Rollen, die man darin einnehmen kann. Die scheinbar einfachste davon: ein Deutscher in Polen zu sein. Wie hat einmal jemand treffend gesagt? „Jeder ist im Ausland ein Botschafter seines eigenen Landes.“
Mit zusätzlichen Mitteln aus dem Bundeshaushalt konnte im Jahr 2020 für die deutsche Minderheit in Polen eine Reihe neuer Initiativen auf den Weg gebracht werden. Dazu zählt auch die „Deutsch AG“ des Verbandes deutscher Gesellschaften, ein Bildungsangebot für Schüler der siebten und achten Grundschulklassen. Mit 200 Gruppen und rund 1.500 Teilnehmern polenweit ist das Projekt trotz Corona-Beschränkungen ein voller Erfolg und wird auch 2021 fortgeführt werden.
Die Stadt Allenstein und vor allem ihre Bewohner engagieren sich seit mehreren Jahrzehnten ständig und unermüdlich für den Schutz des architektonischen Kulturerbes der Zwischenkriegszeit. Dank dieser Projekte können wir am Beispiel vieler restaurierter öffentlicher Gebäude und Wohnhäuser sehen, wie sich die Stadtlandschaft in dieser Zeit verändert hat.
Der Unterricht in Deutsch als Muttersprache begann in unserer Region in Masuren im Jahr 2005 mit 3 Schulen: in Lahna, Skottau und Neidenburg. Die Sprache ihrer Vorfahren lernten damals etwas über 100 Kinder. Initiator des Unterrichts war der bereits nicht mehr lebende Albert Wylengowski, der damalige Vorsitzende der Gesellschaft der deutschen Minderheit in Neidenburg.