Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Trotz Corona, die Chorfreundschaft lebt!

 

 

Im Sommer besuchte der Volkschor Bad Blankenburg e.V. seinen Partnerchor, den DFK-Chor Tarnau. Damit bekundeten die Sängerinnen und Sänger beider Chöre ihren Willen, die Freundschaft auch in Zeiten von Corona am Leben zu erhalten.

Seit 2004 veranstaltet der Volkschor Bad Blankenburg jährlich ein Treffen von Ostthüringer Laienchören. Für dieses erste Chortreffen damals wurde die Idee geboren, auch einen Chor aus Oppeln, dem Partnerkreis von Saalfeld-Rudolstadt einzuladen. Die Idee fiel beim DFK-Chor Tarnau auf fruchtbaren Boden und man nahm hier gerne die Einladung an. Bewusst hatten sich die Thüringer einen Chor der deutschen Minderheit ausgewählt, galt und gilt es doch in beiden Chören, das deutsche Liedgut zu pflegen.

 

Die deutsche Minderheit bekannt gemacht

Insgesamt 14-mal nahmen die Tarnauer am Chortreffen teil. Aber sie kamen nicht nur deswegen in das grüne Herz Deutschlands, sie waren auch beim Lavendelfest der Kurstadt Bad Blankenburg sowie beim 180-Jahrjubiläum des Partnerchores, das groß gefeiert wurde und bei dem der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen die Schirmherrschaft übernommen hatte. Neben der künstlerischen Aufgabe nutzten die Tarnauer auch jede Gelegenheit, ihre oberschlesische Heimat und die dort wohnenden Deutschen den Konzertgästen und anderen Interessierten bekannt zu machen.
Natürlich gestalteten sich die Gegenbesuche der Bad Blankenburger in Tarnau ebenfalls zu Höhepunkten in ihrem Chorjahr. Die Teilnahme an den Erntedankfesten des Kreises Oppeln, an Chor- und Kulturwettbewerben sowie die Mitwirkung bei Gottesdiensten in der Pfarrkirche von Tarnau waren selbstverständlich. Höhepunkt eines Besuchs in Oberschlesien war die musikalische Mitgestaltung der Wallfahrt der Nationen im tschechischen Maria Hilf (Zuckmantel).

In den letzten Jahren gestaltete sich das gemeinsame Konzert beider Chöre im Kneippsanatorium in Groß Stein zu einem künstlerischen Ereignis, dem mehrmals der dort wohnende Erzbischof Dr. Alfons Nossol beiwohnte, der immer wieder Worte des Lobes und des Dankes für diese Chorfreundschaft fand.

 

Tarnau: Besuch des Volkschores Bad Blankenburg e.V.

 

Es geht weiter!

Motor der Chorfreundschaft ist zweifelsfrei der Vorsitzende der Bad Blankenburger, Peter Kirchner. Es gelingt ihm immer wieder, der Arbeit seines Chores und der Freundschaft mit den Tarnauern neue Impulse zu geben. Dabei ist das gar nicht leicht. Denn natürlich haben die Bad Blankenburger auch ihre Sorgen. Das ist neben der Coronapandemie, die das öffentliche Wirken des Chors doch mächtig einschränkt, vor allem die Frage der Nachwuchsgewinnung. Dieses Problem betrifft alle Chöre, auch die Tarnauer: Es fehlen die jungen Sängerinnen und Sänger. Aber aufgeben, das kommt sowohl für die Thüringer als auch für die Oberschlesier in beiden Chören nicht in Frage.

Und dazu diente auch der diesjährige Besuch in Tarnau. Neben dem freundschaftlich-gemütlichen Beisammensein mit Gesangseinlagen gab es eine Fahrt zum Sankt Annaberg, einen Spaziergang am Turawasee und natürlich einen Stadtbummel durch Oppeln. Es fand auch im Hotel in Groß Stein eine lustige Theatervorstellung statt, die hoffentlich im kommenden Jahr in Tarnau vor einem größeren Publikum wiederholt wird und die Tarnauer dann wieder nach Bad Blankenburg zum Treffen der Ostthüringer Chöre fahren können. Es wäre ihre 15. Teilnahme.

 

Manfred Prediger

Hervorhebung: Beide Chöre legten den Grundstein für die Partnerschaft zwischen der Stadt Bad Blankenburg und der Gemeinde Tarnau.

Foto: Beide Chöre vor der DFK-Begegnungsstätte Tarnau

Foto privat

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