Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wanderungen durch Ermland

Mit ihrem im vergangenen Jahr herausgegebenen Album „Wanderungen durch Ermland” bietet Melania Olędzka, eine bekannte regionale Malerin, begeisternde Einblicke in die Schönheit des südlichen Ostpreußen.

Die ausgebildete Künstlerin und Lehrerin widmete ihr ganzes Leben der Malkunst; ihre Werke und Ausstellungen wurden bereits an zahlreichen Orten der Region gezeigt. Ihr künstlerisches Talent nutzte Melania Olędzka auch für die Bedürfnisse behinderter Kinder, mit denen sie in Schulen für Gehörlose arbeitete und eine speziell entwickelte Kunsttherapie für Rehabilitationszwecke anwandte. Für ihre langjährige Arbeit und besondere Leistungen wurde die Malerin mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.

Die Brauerei Ermland (Warmia) in Allenstein
Foto: Privatarchiv / abfotografierte Gemälde von Melania Olędzka

Die reiche Geschichte der Region und ihre Schönheit haben die Künstlerin dazu inspiriert, in ihrer Malerei vor allem die Natur und die menschengemachten Elemente Allensteins und seiner Umgebung aufzugreifen. Ob Öl-, Pastell- oder Aquarellmalerei – in jeder dieser Maltechniken schafft Melania Olędzka außergewöhnliche Werke. So ist es auch mit dem Album „Wanderungen durch Ermland”, in dem Kunstliebhaber die einzigartigen Darstellungen von Guttstadt (Dobre Miasto), Heilsberg (Lidzbark Warmiński), Wormditt (Orneta), Wartenburg (Barczewo) oder Dietrichswalde (Gietrzwałd) bewundern können.
In ihren Aquarellbildern, die zum Wandern durch Ostpreußen anregen und durch warme Farben, leichte Pinselstriche und künstlerischen Geschmack sowie Sensibilität gekennzeichnet sind, unterstreicht die Malerin die Schönheit der wunderbaren ostpreußischen Naturwelt, indem sie Wälder, Flüsse oder Seen darstellt. Die Inspiration schöpft sie nicht nur aus der Natur, sondern auch aus den von den ostpreußischen Vorfahren erschaffenen Bauwerken. Auf den Seiten ihres Albums präsentiert sie unter anderem Darstellungen historischer Kirchen und prächtiger Gebäude weltlicher Architektur.

Der Dom in Allenstein
Foto: Privatarchiv / abfotografierte Gemälde von Melania Olędzka

Schaut man sich die Albumseiten an, fühlt man sich wie mitgenommen auf eine Reise durch beeindruckende Landschaften und Naturszenerien zu allen Jahreszeiten; man genießt den besonderen Charme der abgebildeten Sehenswürdigkeiten. Die Reise durch Ermland wird manchmal auch zu einer Zeitreise, denn an ausgewählten Orten greift Melania Olędzka auf die Vergangenheit zurück, sodass der Betrachter auf eine Zusammenstellung von Bildern aus den damaligen Epochen und der Gegenwart stößt.

Die reichhaltige Sammlung von Gemälden wird durch stimmungsvolle Texte begleitet, die das Album in verschiedene Kapitel gliedern und so in die Kunstrezeption einführen beziehungsweise diese erleichtern. Die präsentierten Werke enthalten eine spürbare Aussagekraft und verdeutlichen die jeweiligen Perspektiven, aus denen die Malerin die sie umgebende Region wahrnimmt.

Titelseite des Albums „Wanderungen durch Ermland“
Foto: privat

Das Besondere an der vorgestellten Publikation ist die Tatsache, dass sie zweisprachig – auf Deutsch und Polnisch – herausgegeben wurde, was für die Interessierten, die ihre Wurzeln in Ostpreußen haben, aber nun in der Bundesrepublik leben, gewiss von Bedeutung ist.

Dawid Kazański
Dieser Text erschien auch in der Preußischen Allgemeinen Zeitung.

Das Album „Wanderungen durch Ermland“ kann man per E-Mail direkt bei der Autorin bestellen: mtoledzcy@wp.pl

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