Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Sechster Sonntag der Osterzeit – C

 

  1. Lesung: Apg 15,1-2.22-29
  2. Lesung: Offb 21,10-14.22-23

Evangelium: Joh 14,23-29

In den liturgischen Lesungen der Osterzeit haben wir schon öfter den Friedensgruß des auferstandenen Christus vernommen. Auch der 6. Sonntag beschenkt uns mit den Worten des Friedens. Jesus sprach zu seinen Jüngern und spricht zu uns: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Dass wir uns danach sehnen, braucht nicht näher ausgeführt zu werden. Die Welt macht Versprechungen, die nicht eingehalten werden. Die Welt täuscht die Menschen und unterzeichnet Verträge, nach denen sie sich nicht richtet. Die Welt spricht von Frieden und rüstet sich zum Kampf auf mit Waffen, deren Vernichtungspotenzial wir uns nicht einmal vorstellen können. Und wofür das alles? Keiner weiß es so richtig. Die einen sprechen von Verteidigung, die anderen von Abschreckung, wieder andere planen den Angriff. Und wozu das Ganze? Keiner weiß es.

 

Jesus ist sich im Klaren, was er will, wenn er vom Frieden spricht. Seine Vision des Lebens ist die, dass die Menschen miteinander für ihr Wohl auf Erden sorgen, dass sie untereinander teilen, dass sie füreinander hilfsbereit da sind, dass sie einander die Freiheit gönnen, dass sie die Erde als ein Geschenk Gottes betrachten und sich selbst als ihre Bewohner im Vorübergehen wahrnehmen. Daher schreibt der Apostel Johannes in seiner Offenbarung eine Stadt der Vollendung, der endgültigen Zukunft, in der Gott zusammen mit den Menschen in Frieden lebt. „Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm.“ Jesus, der Auferstandene, ist das Licht der Menschen, die Wärme der Liebe für alle.

 

Die Liebe ist entscheidend, ob die Menschheit die Zeiten des Friedens auf Erden einläuten oder immer wieder die Furcht der Warnsirenen hören wird. Die friedliche Lebensperspektive geht von den Worten Jesu aus, der sagt: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

 

Nicht immer fällt es leicht, den Worten Jesu zu folgen. Daher eine Anregung aus den Gedanken des Heiligen Franziskus von Assisi (1181-1226), die uns ermutigten, Gott zu vertrauen. „Lass uns zu dir kommen, mein Herr, allmächtiger Gott und voller Ewigkeit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, lass uns Menschen tun, was du selbst von uns willst, lass uns dich lieben, wie du es willst, damit wir innerlich gereinigt und erleuchtet werden durch die Flammen des Heiligen Geistes“ – und auf dem Pfad des Friedens Christi bleiben.

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