Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag

 

Hochfest Allerheiligen

1. Lesung: Offb 7,2 – 4.9 – 14
2. Lesung: 1 Joh 3,1-3
Evangelium: Mt 5,1-12a

 

Bischofsvikar Peter Tarlinski Foto: Marie Baumgarten

 

 

Am 1. November feiern wir das Hochfest Allerheiligen. Dieses fällt in diesem Jahr auf den Sonntag. Die Verehrung der Märtyrer und aller weiteren Heiligen kam im 8. Jahrhundert aus Irland und England auf den europäischen Kontinent und hat sich bald allgemein durchgesetzt. Das Schott-Messbuch kommentiert diesen Tag mit den Worten: „Allerheiligen ist wie ein großes Erntefest (…) und richtet unseren Blick auf das Endziel, für das Gott uns geschaffen hat. Noch stöhnen wir unter der Last der Vergänglichkeit, aber uns trägt die Gemeinschaft der durch Gottes Erwählung Berufenen und Geheiligten; uns treibt die Hoffnung, dass auch wir zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen werden. Und wir besitzen als Anfangsgabe den Heiligen Geist“. Der Brief des Apostels Johannes sagt dazu: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder, der diese Hoffnung auf ihn setzt, heiligt sich, so wie er heilig ist“.

 

Die Endzeit des Lebens auf Erden wird in Zukunftsvisionen dargestellt. Diese sagen die heranrückende Katastrophen voraus und schildern den endgültigen Sieg Gottes. Wie dem Schott-Kommentar zum Messbuch zu entnehmen ist, „Die Welt ist also nicht so dunkel, wie es dem Blick der Menschen oft scheinen möchte. Die Rettung kommt ‚von unserem Gott … und von dem Lamm‘ (Offb 7, 10). Durch den Opfertod und die Erhöhung des Lammes ist der Tod überwunden, das Leben ist in diese vergängliche Welt und ihre Ordnungen gekommen. Der Tod ist ein Hinübergehen aus Not und Verfolgung in die Welt Gottes, ‚wo es keine Not und keinen Tod mehr gibt‘“.

 

Diese Gewissheit im Glauben, dass der Tod durch Christus überwunden und besiegt wurde, lässt es zu, am Hochfest der Allerheiligen an unsere Verstorbenen zu denken. Sie verstehen wir als die von Gott geretteten Kinder Gottes, mit denen wir durch Christus verbunden sind. Professor Hans Hollerweger aus Linz sieht die Verbindung mit den Verstorbenen wie folgt: „Gott schenkt uns Gemeinschaft mit unseren Nächsten in diesem Leben und in neuer Weise über den Tod hinaus. So wie wir für Lebende beten, tun wir das auch für Verstorbene, weil der Tod uns nicht wirklich voneinander trennen kann. (…) Beten am Grab soll also nicht nur eine Bitte für Tote sein, sondern auch ein Lobpreis auf Gott, bei dem unsere Verstorbenen sein dürfen und der auch einen Platz für uns bereit hält“. Wir beten: „Herr schenke den Verstorbenen die ewige Ruhe“. Das ist eine biblische Sichtweise. „Es bedeutet nicht Ruhe haben ‚von‘ etwas – sagt Prof. Hollerweger – sondern ruhen ‚in‘ etwas im Sinne des hl. Augustinus: ‚Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir‘. Das weist hin auf das schönste Bild des ewigen Lebens, das wir kennen: auf liebende Menschen, die voneinander erfüllt sind und die einander Geborgenheit schenken. Wenn Menschen einander ein erfülltes Leben schenken können, um wieviel mehr Gott!“

 

Die Lesungen lesen und hören Sie hier: http://cbje.pl/wszystkich-swietych/ 

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