Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

 

12. Sonntag im Jahreskreis

1. Lesung:Ijob 38,1.8-11
2. Lesung: 2. Kor. 5,14-17
Evangelium: Mk. 4,35-41

Der Weg der Kirche Jesu Christi in die Zukunft wird oft mit einer Schifffahrt, bzw. Bootsfahrt, verglichen. Die Gläubigen sind unterwegs im Meer der Zeit. „Das Meer steht für die Bedrohung durch die Sünde und den Tod“ – schreibt die Theologin und Buchautorin Heidi Rose. „Mit Christus sind die Glaubenden unterwegs zum Hafen Gottes, der Ewigkeit. Deshalb ist auf dem Schiffssymbol oft auch ein Christuszeichen abgebildet. Das Schiff ist auch ein Symbol für das menschliche Leben, das wie eine Reise über das zum Teil stürmische Meer hin zum Hafen Gottes ist“. Stürmisch ist es in letzter Zeit um die Katholische Kirche geworden. Zum einen sind das die Vergehen und Straftaten der einzelnen Amtsträger (Bischöfe, Geistliche, Laien). Zum anderen ist es um die Kirche stürmisch geworden durch die unberechtigte Unterstellung einer Kollektivschuld bis hin zu einer generellen Mutmaßung über eine kirchliche Verschwörung im Verbrechen.

 

Der persönliche Glaube der Getauften wird dadurch auf eine Probe gestellt, die viele mit Zweifeln und Ängsten erfüllt. Das gesamte Leben der Kirche, ihr Dienst und erfolgreiches Wirken in der Welt werden ausgeblendet. Die hohen Wellen um das Schiff der christlich Glaubenden werden in der Öffentlichkeit sturmartig verbreitet. Eine ausgewogene Berichterstattung, ohne Generalisierung und Pauschalisierung, ist notwendig. Die Täter, das sind Einzelpersonen und nicht die kirchliche Gemeinschaft. Daher gilt es, die Straftaten zu verfolgen, diese nachzuweisen, zu bestrafen und erst dann zu veröffentlichen. Vermutungen richten auch Schaden an, zumal sie uneingeschränkt die menschlichen Fantasien erwecken und die Öffentlichkeit zu voreiligen Urteilssprüchen anregen.

 

„Mit Christus sind die Glaubenden unterwegs zum Hafen Gottes, der Ewigkeit.”

“Was kann in schweren Zeit getan werden? Die Antwort liegt im Evangelium für den 12. Sonntag im Jahreskreis. Jesus ist mit seinen Jüngern am See Genezareth im Boot unterwegs. „Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief.Sie weckten ihnund riefen:Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?Da stand er auf, drohte dem Windund sagte zu dem See: Schweig,sei still!Und der Wind legte sichund es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“

 

Die Erneuerung im Glauben und die Umsetzung der Worte Jesu in Taten sind eine wichtige Aufgabe dieser Zeit. Ferner, der Dienst der Amtspräger und die Zusammenarbeit mit den Gläubigen müssten optimiert werden. Schließlich sollte das Leben der christlichen Gemeinschaft nicht ängstlich sein, sondern mutig und kommunikativ in der Darstellung ihrer Positionen. Anders ausgedrückt – die Aufrichtigkeit im eigenen Verhalten, die Transparenz im gemeinschaftlichen Leben und Klarheit in der Weitergabe der christlichen Lehre – sind die Hinweise für eine Wende. Jesus steht uns zur Seite und hilft, den gegenwärtigen Sturm zu entkräften.

 

 

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