Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

33. Sonntag im Jahreskreis – B

1. Lesung: Dan 12,1-3
2. Lesung:Hebr 10,11-14.18
Evangelium: Mk 13,24-32

 

Der Monat November hat einen deutlichen Hauch von Vergänglichkeit. Wir gedenken der Verstorbenen aus unseren Familien und dem Freundeskreis, der tödlich Verunglückten im Straßenverkehr und anderswo, der Heimgegangenen aufgrund von Alter, von Krankheiten und Infektionen. Der Gefallenen in den beiden großen Kriegen des 20. Jahrhunderts und aller Opfer von militärischen Auseinandersetzungen und brutaler Vernichtung wird am 13. und 14. November gedacht. Am Samstag, den 13. November, werden in Groß Nädlitz (heute: Nadolice Wielkie) um 14Uhr die Gebete am dortigen Sammelfriedhof stattfinden. Diese Kriegsgräberstätte gewährt etwa 18.000 gefallenen deutschen Soldatendie letzte Ruhe. Am Volkstrauertag, dem 14. November, wird heute allgemein der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror gedacht und auch verstärkt auf aktuelle Entwicklungen Bezug genommen. Die Überwindung der totalitären Systeme, wie es der Nationalsozialismus und der Kommunismus waren, die Beseitigung von Hassund Menschenverachtung rücken ebenfalls in den Mittelpunkt. Das Gebet um den Frieden und freundschaftliche Entwicklung der Gesellschaft in allen Ländern der Erde entspricht dem innigsten Wunsch der Menschheit. Daher wird der Volkstrauertag in der Kathedrale zu Oppeln am zweiten Novembersonntag um 14 Uhr begangen.

 

Das Kirchenjahr weist an seinen letzten Sonntagen auf das endgültige Erscheinen Jesu Christi hin. Der Menschensohn wird wiederkommen und die Lebenden wie die Toten richten. Wie das Schott-Messbuch formuliert: „Die Katastrophen der Natur und der Geschichte sind noch nicht das Endgericht. Sie laufen ihm voraus. Das Ereignis, das wir erwarten und für das wir uns bereitmachen sollen, ist das Kommen des Menschensohnes. Wie das sein wird, wissen wir nicht; es wird sicher nicht so sein, wie es auf alten und neuen Gemälden dargestellt wird. Es wird größer sein, göttlicher und menschlicher.“ Wann die Zeit des Jüngsten Gerichts eintreten wird, bleibt ebenfalls im Verborgenen. „Die gegenwärtige Zeit aber ist eine Zeit des Wachsens und Reifens bis zur Offenbarung des Menschensohnes. Die Zeit hat eine Richtung, ein Ziel und ein Ende. So ist es auch mit der Zeit der Menschheit und derkostbaren Zeit unseres eigenen Lebens“ – lesen wir im Schott-Kommentar. Richtungsweisend für unser Leben bleiben die Worte Jesu: „Himmel und Erde werden vergehen,aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Auf dieser Weisheit aufzubauen und sie in die eigenen Taten umzusetzen, bleibt die Aufgabe der Christen, bis Er wiederkommt.

 

Franz Kamphaus, der ehemalige Bischof von Limburg, sagt: „AllesIrdische trägt ein Verfallsdatum: Nichts ist ewig, nichts in der Welt ist Gott. Nichts in ihr kann die unendliche Sehnsucht stillen, die Gott uns ins Herz gegeben hat. In allem ist etwas zu wenig. Christen sind Menschen, die daheim noch Heimweh haben – nach Gott! Unsere Hoffnung greift aus bis dorthin, wo Gott die Tränen von unseren Augen abwischt und alle, wirklich alle zu ihrem Recht kommen.“

 

 

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