Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

18. Sonntag im Jahreskreis – C

1. Lesung: Koh 1,2; 2,21-23
2. Lesung: Kol 3,1-5.9-11
Evangelium: Lk 12,13-21

In der letzten Woche im Monat Juli wird in Oberschlesien die Hl. Anna besonders geehrt. Ob am heimischen St. Annaberg, ob an der St. Anna-Kapelle in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen), an der St. Anna-Kapelle im Pfälzerwald oder in der St. Anna-Kirche in Altötting (Bayern), kommen Tausende von Gläubigen oberschlesischer Herkunft zusammen. In diesem Jahr hatte ich die Ehre, in Altötting die Gottesdienste leiten und die Predigten halten zu dürfen. Gemeinsam mit dem „Heimatchor“ aus Gleiwitz-Ostroppa haben wir am 23. und 24. Juli 2022 eine erbauende Begegnung der Oberschlesier erlebt. Die Wallfahrt wurde von der Landsmannschaft der Oberschlesier, Landesgruppe Bayern (Vorsitzender Damian Schwider) veranstaltet. Die Organisation und die Betreuung der Pilgerinnen und Pilger übernahm die Kreisgruppe München. Darunter haben sich besonders der Stellvertretender Vorsitzende Norbert Gröner, die Ehrenvorsitzende Getrud Müller und die mithelfende Helene Henkel verdient gemacht.

Der Chor aus Gleiwitz-Ostroppa wird von Maria Gillner geführt. Die musikalische Leitung hat die Dirigentin Anna Wolak, unterstützt von Magdalena Buczek, inne. Der Frauenchor hat an der Gestaltung der Hl. Messe am Samstag, dem 23. Juli mitgewirkt. Nach der beeindruckenden Lichterprozession, welche der Wallfahrtsrektor, Prälat Dr. Klaus Metzl, zelebrierte, sang der Gleiwitzer Chor Marienlieder vor der Altöttinger Gnadenfigur der Gottesmutter. Ebenfalls nach der Andacht am Sonntag begeisterte der Chor die Pilger mit einer Darbietung geistlicher Gesänge. Die Orgelbegleitung übernahm Georg Matula.

Im Mittelpunkt der Wallfahrt stand der Glaube an Jesus und der Zusammenhalt der Christen. Die Menschen streben oft nach materiellen Gütern, nach Reichtum, Besitz und Wohlstand. Das ist an sich nichts Falsches, dennoch sind die irdischen Schätze vergänglich. Sie in den Vordergrund des Lebens zu rücken ist gefährlich. Davor warnt das Buch Kohélet mit den bekannten Worten: „Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.“

Der Hl. Paulus spricht sich im ähnlichen Sinne aus und stellt uns vor Augen Christus, nach dem wir uns richten können und sollten. „Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Darum tötet, was irdisch an euch ist: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist!“ Wir sind neue Menschen und für uns ist Christus „alles in allen.“ So sieht dies auch die Verehrung der Hl. Anna. Sie trägt auf den Armen Maria und Jesus. Sie sind die Gabe Gottes an uns, die den Blick nach oben zu richten helfen.

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