Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

26. Sonntag im Jahreskreis – C

1. Lesung: Am 6,1a.4-7
2. Lesung: 1. Tim 6,11-16
Evangelium: Lk16,19-31

Wenn die Menschen „auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.“ Mit diesen Worten schließt Jesus sein Gleichnis über den reichen Mann und den armen Lazarus. Der Reiche lebte im Überfluss. Der arme Lazarus lag und hungerte vor seiner Tür. Beide starben. Lazarus kam in den Himmel und der reiche Mann in die Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt. Damit dies seiner Familie erspart bleibt, bittet der reiche Mann um eine Warnung vom Himmel für seine Nächsten. Abraham, der den armen Lazarus in seinen Schoß aufgenommen hatte, sagte zu dem reichen Mann: „Die Menschen auf Erden ‚haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören‘.“ Die Weissagungen Gottes dürften allen bekannt sein, sowohl den Armen als auch den Reichen. Jedoch, das Vermögen lockt die Menschen immer. Nach Hab und Gut strebt so mancher am meisten. Gott und die Nächsten werden ins Abseits verschoben. Eine Tendenz, die man auch heute deutlich sehen kann.

Basilius der Große (330-379), Bischof und Kirchenlehrer, schrieb in seinen Betrachtungen: „Dem Hungrigen gehört das Brot, das du zurückhältst, dem Nackten das Kleidungsstück, das du im Schrank verwahrst, dem Barfüßigen der Schuh, der bei dir verfault, dem Bedürftigen das Silber, das du vergraben hast. Aber du bist mürrisch und unzugänglich, du gehst jeder Begegnung mit einem Armen aus dem Weg, damit du nicht genötigt wirst, auch nur ein Weniges abzugeben. Du kennst nur die eine Rede: Ich habe nichts und kann nichts geben, denn ich bin arm. Ja, arm bist du wirklich: arm an Liebe, arm an Gottesglauben, arm an ewiger Hoffnung.“

Die eine oder andere Persönlichkeit, die aus dem Glauben an Gott lebte und sich für die Mitmenschen einsetzte, stellten uns die vergangenen Tage deutlich vor Augen. Am vergangenen Samstag, während der Wallfahrt der Nationen zu Maria hilf bei Zuckmantel(ZlatéHory) in Tschechien, haben wir die Gottesmutter Maria und die Heiligen Norbert (1080-1134), Johannes Nepomuk (1350-1393), Johannes Paul II. (1920-2005) und den Seligen Richard Henkes (1900-1945) geehrt. Das sind bis heute die Boten Jesu, welche auf Gott vertrauten und sich für das geistige und leibliche Wohl der Menschen einsetzten. Sie sind für uns Vorbilder und Fürsprecher bei Gott.

Fast die ganze Welt hat zugeschaut, wie der Leichnam von Königin Elisabeth II. auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhestätte von sehr vielen Menschen begleitet wurde. Sie hat sich als Monarchin aus Gottes Gnaden und als Verteidigerin der Glaubens verstanden. Wichtig war ihr, aus dem Glauben an Christus zu leben. Wichtig war ihr, die Berechtigung des Glaubens an Gott in der Gesellschaft zu etablieren und zu verteidigen. Sie lebte nach den Worten aus dem Brief an Timotheus: „Strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben,

Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens,
ergreife das ewige Leben. (…) Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel.“ Dies gilt auch für uns!

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