Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die Jugend hilft mit

Wir haben Krieg in Europa. Dies ist eine Situation, die sich noch vor einigen Monaten nur wenige vorstellen konnten – grade die jüngere Generation. Es ist etwas Neues, etwas, mit dem man erst lernen muss, umzugehen. Trotzdem wollen die jungen Menschen handeln, mithelfen. Zu ihnen gehören auch die Jugendlichen der Deutschen Minderheit.

„Wir wurden in ein Europa hineingeboren, das einmal mehr einmal weniger, aber in den letzten Jahrzehnten unter allen Umständen generell friedlich zusammengelebt hat“, so der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) in einem Schreiben an die Jugendorganisation der Deutschen Minderheit in der Ukraine. „Nun müssen wir erkennen, dass es eine russische Aggression gibt, die zuallererst die Ukraine trifft und auch ganz Europa in kurzer Zeit zu einem Umdenken gebracht hat.“

Die Jugend der Deutschen Minderheit hat schon in kurzer Zeit nach der Information vom Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine ihre Solidarität über Facebook zum Ausdruck gebracht und an den polenweit organisierten Protestaktionen teilgenommen. Nachdem klar wurde, wie man helfen kann, verfasste der BJDM einen Post mit allen Hilfsmöglichkeiten, an denen sich die Mitglieder des Bundes beteiligen können.

Mit Bedürftigen teilen

Die Gruppe Jugend Aktiv aus Guttentag sammelt Spenden für ukrainische Flüchtlinge.
Foto: facebook.com

Eine solcher Möglichkeiten ist das Sammeln von Gütern, die in die Ukraine transportiert werden, oder an die Flüchtlinge, die schon in Polen angekommen sind, gehen. Solche Aktionen haben unter anderem die Jugendgruppe Jugend Aktiv aus Guttentag und die BJDM-Ortsgruppe Luboschütz organisiert, aber auch sonst setzten sich die Jugendlichen für die Spendensammlungen der örtlichen DFKs ein.

„Aufgrund der Geschichten in den eigenen Familien wissen wir, dass Krieg immer auch Flucht und Vertreibung bedeutet“, sagt Tomasz Polednia aus Luboschütz. „Wir kennen es noch aus den Erzählungen unserer Großeltern, dass sie damals Hilfe erhalten haben, und so fühlen auch wir jungen Leute uns heute in der Verantwortung, den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Die Ereignisse bewegen uns Jugendliche, aber mobilisieren auch zu guten Taten. Wir haben fünf Tage lang die Spenden gesammelt und ich bin stolz darauf, dass so viele sich miteingesetzt haben.”

Die größte Wohltätigkeitsveranstaltung des BJDM – das Große Schlittern – steht schon bald an. Eigentlich wurde jedes Jahr eine Hygieneartikelsammlung für Kinderheime in der Woiwodschaft Oppeln durchgeführt, doch im Hinblick auf die aktuelle Situation entschieden das Organisationsteam mit dem BJDM-Vorstand, die gesammelten Spenden aufzuteilen und einen Teil der Oppelner Caritas zukommen zu lassen, von wo aus die Artikel weiter an die Bedürftigen gehen.

Andrea Polański

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