Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Durch die Bergweiden

Nach einem gemütlichen Spaziergang durchs Oppagebirge begeben wir uns diesmal ins benachbarte Altvatergebirge. Dort erwartet uns eine mühsame Wanderung, die jedoch durch fantastische Ausblicke belohnt wird.


Unser Ausflug beginnt im Dorf Klein Mohrau (Mala Moravka). Hierher kommt man entweder mit dem Zug oder auch mit dem Auto aus der Richtung von Freudenthal (Bruntal) oder Römerstadt (Rymarov). Der Ort wurde im späten Mittelalter als Bergbauort gegründet, denn in der Umgebung befanden sich reichhaltige Eisenerzvorkommen. In den nächsten Jahrhunderten entstanden hier mehrere Hammerwerke und Holzkohlemeiler.

Eisenerz
Für die Entwicklung des Ortes waren besonders deutsche Unternehmer wichtig – die Familie Weiß gründete mehrere Drahtfabriken und eine Papierfabrik, Franz Olbrich hingegen baute eine Eisenwarenfabrik. Für die Brüder Johann Kaspar und Karl Josef Weiß wurde im Jahre 1800 auf dem Friedhof ein Gedenkstein errichtet, der bis heute erhalten blieb. Dort befindet sich auch die Grabstätte des Zoologen und Botanikers Friedrich Anton Kolenati.

Zunächst folgen wir den grünen Zeichen. Wer mit dem Zug kommt, muss auf etwa 650 Metern am Bahnhof anfangen, wer mit dem Auto unterwegs ist, kann einen der Parkplätze im Ortsteil Karlsdorf (Karlov pod Pradedem) nutzen. Von denen gibt es hier viele, denn Karlsdorf ist ein populärer Skiort. Zwischen dem Bahnhof und dem letzten Parkplatz sind es ca. 100 Meter Höhenunterschied, man kann auf diese Weise also viel Kraft sparen.

Rund um uns befindet sich eine Berglandschaft, in welcher der Altvater dominiert.
Foto: Łukasz Malkusz

Zuerst geht es etwa 2 Stunden lang nach oben, wobei wir etwa 400 Meter an Höhe gewinnen. Es ist wohl der mühsamste Teil der Wanderung, denn es geht durch dichten Wald, wo man sich nicht an interessanten Ausblicken erfreuen kann. Wer jedoch Ruhe und Natur mag, sollte sich hier sehr gut fühlen. Schließlich kommen wir zur Alfredka-Kreuzung, wo sich eine kleine Berghütte und die Quelle des Silberbaches befinden. Dieser Ort bietet eine gute Gelegenheit, um sich auszuruhen, denn bald geht es wieder steil hinauf. Nun wechseln wir die Route und folgen den roten Zeichen, die uns etwa eine Stunde lang nach oben, durch das Naturschutzgebiet Jelenka, führen.

 

Ein Stück Bieszczaden in den Sudeten
Nach insgesamt 3 Stunden Wanderung betreten wir dann endlich eines der schönsten Teilstücke im ganzen Altvatergebirge. Vor uns liegen 6 Kilometer atemberaubender Bergweiden. Es geht stets hoch hinauf auf den Gipfel der Hohen Heide, die Anstrengung merkt man aber nicht einmal. Vom Bergkamm aus sind kaum menschliche Siedlungen sichtbar, rund um uns befindet sich eine Berglandschaft, in welcher der Altvater dominiert. Die Panoramen erinnern etwas an die höchsten Partien der Bieszczaden, nur ist es hier viel friedlicher, denn diese Wanderwege werden viel seltener besucht.

An der Spitze der Hohen Heide befinden sich eine kleine Holzhütte und ein Grenzstein aus dem Jahre 1681, der das Gebiet im Besitz des Deutschen Ordens in Freudenthal abgrenzte. Von hieraus geht es wieder nach unten. Zunächst führen uns die roten Zeichen zum Berghotel Ovčárna. Dort biegen wir rechts ab und folgen dem blauen Wanderweg. Es folgt ein langer Waldspaziergang, der uns in etwa zwei Stunden zu den ersten Parkplätzen in Karlsdorf zurückführt und in fast drei Stunden – zum Bahnhof in Klein Mohrau.

Łukasz Malkusz

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