Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ein Blick durch die Gardine

Róża Zgorzelska spielte bei dem Treffen eine wichtige Rolle.

 „Ein Blick durch die Gardine. Multikulturalität in Oberschlesien anhand des Neustädter Landes“ so lautet der Titel der neuen Publikation, die von  Neustadt und den umliegenden Ortschaften handelt.  Zu Wort melden sich sowohl Deutsche, als auch die Menschen, die aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten umgesiedelt wurden.

 

In die Wilhelm Fränkel Willa in Neustadt kamen am Freitag zahlreiche Besucher um sich die Präsentation des Buches „Ein Blick durch die Gardine. Multikulturalität in Oberschlesien anhand des Neustädter Landes“ nicht entgehen zu lassen. An dem Tag gab es die Möglichkeit die an dem Buch Mitwirkenden kennenzulernen. Die Arbeit an der polnischsprachigen Publikation dauerte etwa acht Monate. „Ein Blick durch die Gardine“ erschien unter der Leitung von Wojciech Dominiak, Direktor des Neustädter Landesmuseums: „Das ist eine sehr wichtige Publikation, denn sie bringt den Schmelztiegel der Kulturen zum Vorschein, aus der Perspektive von Bräuchen, Traditionen und des täglichen Lebens der Bewohner des Neustädter Landes.“

 

 

Spannend heiraten

 

„Unser Heimatland war schon immer eine Art Brücke zwischen dem rationalem Westen und dem emotionalen Osten gewesen“, schreibt der in Brochütz (Brożec), Landkreis Neustadt (Prudnik), geborene Erzbischof Alfons Nossol in der Einleitung des Buches. Die einzelnen Kapitel schrieben Menschen, die die Spezifika der jeweiligen ethnischen Gruppe sehr gut kennen.

 

Zu den Bräuchen der Siedler aus Kleinpolen äußerte sich das Museum „Dom Greki“ in Myślenice. Die Themen rund ums Heiraten bearbeiteten Andreas Zmarzly und Prof. Ralph Wrobel von der Historischen Kommission für den Kreis Neustadt/Oberschlesien e.V.. Bei dem Autorentreffen in Neustadt waren die beiden per Videokonferenz auch dabei. „Das Thema Heirat ist wahnsinnig spannend, es verbindet Geschichte, Kultur und Familienleben. Wir haben mit Andreas dieses Thema sehr gerne geschrieben.“ Unter den Autoren sind auch Zeitzeugen, die sich an die Nachkriegszeit erinnern, und aus erster Hand über die Hochzeit-, Oster- oder Weihnachtsbräuche berichten. Róża Zgorzelska berichtet über die schlesischen Bräuche im 19. und 20. Jahrhundert in Friedersdorf. „Für mich war es eine sehr große Freude für so ein Buch zu schreiben, weil das wirklich zu einer Näherung zwischen den Menschen führt. Und natürlich ist das auch eine Auszeichnung“, so Zgorzelska.

 

Ausstellung

 

Das Buch „Ein Blick durch die Gardine“ ist die Vervollständigung der gleichnamigen Ausstellung die im September 2016 eröffnet wurde. In der ethnografischen Abteilung des Museums wird den Besuchern ein Einblick in die Schlesische Küche und deren Ausstattung in der Nachkriegszeit geboten.

 

Das Buch „Ein Blick durch die Gardine. Multikulturalität in Oberschlesien anhand des Neustädter Landes“ kann man im Museum erwerben. Sowohl die Publikation als auch die Ausstellung wurden vom polnischen Kulturministerium finanziell unterstützt.

 

Manuela Leibig

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