Ein trauriger 1. September

Am 1. September trat eine Verordnung des Bildungsministers in Kraft, die die Anzahl der Stunden für Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine pro Woche reduziert. Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften, Rafał Bartek, hat an die Schulleiter, aber auch an die Kommunen appelliert, die Zahl der Deutschstunden zu erhöhen. „Das neue Schuljahr 2022/2023, das am 1. September beginnt, wird das erste Jahr in der Geschichte des freien Polens nach 1989 sein, in dem die Kinder polnischer Staatsbürger deutscher Nationalität systematisch diskriminiert werden“, beginnt Rafał Bartek seinen Brief und erinnert daran, dass die deutsche Minderheit nach der Entscheidung des Bildungsministers die Rücknahme dieser Regelung aus dem Rechtsverkehr angestrebt hat. Bislang hat die Regierung jedoch nicht ihren Willen bekundet, diese Entscheidung zu ändern. Unannehmbare Situation Die am 4. Februar 2022 in Kraft getretene Verordnung des Ministers für Bildung und Wissenschaft, mit der der Umfang von Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine Stunde pro Woche reduziert wird, hat zur Folge, dass rund 50.000 Kinder, die Deutsch als Minderheitensprache lernen, diese Sprache nicht mehr nach den bisherigen Regeln und mit voller Finanzierung aus dem Staatshaushalt erlernen können. Der Grund für diese Entscheidung sei, wie Regierungsvertreter bekräftigen, eine fehlende Symmetrie in den polnisch-deutschen … Ein trauriger 1. September weiterlesen