Er lag uns schwer im Magen – Brandts Ostpolitik und die Deutschen in Polen

  Die Ostpolitik Willy Brandts und der am 7. Dezember 1970 mit Polen geschlossene Vertrag war ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der zwischenstaatlichen Verhältnisse. Für die in Polen lebenden Deutschen war dies allerdings kein Grund zum Feiern.     Willy Brandts Politik der Grenzanerkennung ( Lesen Sie dazu mehr HIER) stieß auf einen entschiedenen Widerstand der Vertriebenenverbände in Deutschland, die an der bisherigen Politik festhielten, über die Grenze müsse eine Friedenskonferenz entscheiden. Und auch in Polen wurde der Warschauer Vertrag nicht nur mit Wohlwollen gesehen. Die nicht anerkannte deutsche Minderheit sah in diesem Schritt der Bundesrepublik einen Dolchstoß. „Es war für uns wie ein Erdbeben, denn bis dahin hatte man noch zumindest eine kleine Hoffnung gehabt, dass die Grenzen sich wieder ändern würden. Der Vertrag zeigte aber, dass es so nicht werden würde“, erinnert sich Richard Urban, damals ein 36jähriger Familienvater, später einer der Mitbegründer der Organisation der Deutschen in der Oppelner Region.   Die Unterzeichnung habe zu einer Panik unter den Deutschstämmigen geführt, die zu Tausenden angefangen haben wieder Ausreiseanträge zu stellen. „Es war wie eine Lawine und die polnischen Behörden waren nicht darauf gefasst gewesen, denn Anträge stellten auf einmal auch die Menschen, die bis dahin nicht an … Er lag uns schwer im Magen – Brandts Ostpolitik und die Deutschen in Polen weiterlesen