Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Erst Warschau nun St. Annaberg

Helmut Paździor hat keine Zeit für den Ruhestand Foto: K. Swiderski
Helmut Paździor hat keine Zeit für den Ruhestand Foto: K. Swiderski

Helmut Paździor feierte am 24. November seinen 75. Geburtstag, doch obwohl er seit zehn Jahren offiziell im Ruhestand ist, lebt er alles andere als zurückgezogen. In seinem Landkreis Groß Strehlitz (Strzelce Opolskie) ist Paździor aktiv wie eh und je.

 

In der deutschen Minderheit kennt man Helmut Paździor vor allem als Sejmabgeordneten, schließlich war Warschau für ihn zweiter Wohnsitz von 1991 bis 2005, als er sich entschieden hatte in den Ruhestand zu treten.

 

In den 14 Jahren seiner Abgeordnetentätigkeit war Paździor Mitglied unzähliger Ausschüsse und Abgeordnetengruppen, wobei er sich vor allem auf Wirtschafts- und sozialpolitische Themen konzentrierte. Darüber hinaus war er in einer Wahlperiode Mitglied des Finanzausschusses und arbeitete an der Wahlordnung Polens mit. Seine Wähler mussten ihn dabei aber niemals weit suchen, denn Paździor wollte immer engen Kontakt mit den Bürgern halten und hatte deshalb sein Büro mitten in Groß Strehlitz.

 

Und wer gedacht hätte, Helmut Paździor würde sich im Ruhestand aus dem öffentlich Leben zurückziehen, der wurde von ihm eines Besseren belehrt. Bis heute ist er die Führungspersönlichkeit in den Reihen der deutschen Minderheit in der Gemeinde Leschnitz und war bis 2015 auch der Kreisvorsitzende der SKGD in Groß Strehlitz.

 

Helmut Paździor bewies auch sein Gespür für Menschen, als er nach dem tragischen Tod des Leschnitzer Bürgermeisters Hubert Kurzał, den damals relativ wenig bekannten Łukasz Jastrzembski für das Amt vorgeschlagen hatte. Wie sich herausstellen sollte, traf Paździor damit ins Schwarze.

 

Doch es ist nicht nur seine politische Tätigkeit und das Engagement innerhalb der SKGD, die ihn auszeichnen. Immer mit seiner Heimat Leschnitz am Fuße des St. Annabergs verbunden, war es eben Paździor, der die Stiftung zum Erhalt des dortigen Heiligtums ins Leben gerufen und deren Leitung bis heute inne hat. Die Stiftung hat bislang mehr als 26 Kapellen des Kalvarienberges renoviert und das soll nicht das Ende der Arbeiten sein, denn weitere Bauten warten darauf, wieder im alten Glanz erstrahlen zu können.

 

Leschnitz zählt auf Sie, Herr Paździor! Und wir wünschen ihnen dafür und für die nächsten Jahre Gottes Segen, viel Gesundheit und Freude an ihrer Arbeit!

 

Rudolf Urban

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