Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Eulengebirge: Auf den Spuren preußischer Ingenieurkunst

Foto: Łukasz Malkusz
Foto: Lukasz Malkusz

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Festung Silberberg hat bestimmt fast jeder gehört, und gewiss hat ein Teil unserer Leser bereits das imposante Bauwerk besichtigt. Leider beschränkt sich für die meisten ein Besuch in dieser Gegend nur auf eine Tour durch die Hauptfestung. Dabei ist in der unmittelbaren Umgebung sehr viel mehr zu sehen.

 

Einen Ausflug beginnt man am Bestem auf dem Silberpass, der am einfachsten mit dem Auto von Frankenstein (Ząbkowice Śląskie) zu erreichen ist. Hier findet man mindestens zwei große Parkplätze, von denen man gleich ins Eulengebirge gelockt wird, wo sich die eigentliche Festung befindet. Ein Abstecher dorthin ist auf jeden Fall eine gute Idee und wer die Festung noch nie gesehen hat, sollte das machen.

 

Das Fort

Wer etwas ganz anderes erleben will, sollte den Zeichen der blauen Wanderroute folgen und in Richtung des Warthagebirges gehen. Der Spitzberg ist gleich die erste Erhebung über dem Silberpass. Der Aufstieg ist einer der einfachsten in den Sudeten und wirklich durch jeden zu schaffen. Es ist zwar etwas steil, aber auch bei absolutem Schneckentempo ist man spätestens in einer Viertelstunde oben. Wer nun auch dafür keine Kraft hat, kann es problemlos bis auf die Spitze mit dem Auto schaffen. In der Sommersaison kann es hier aber ziemlich knapp mit dem Parken werden.

Oben erwartet uns ein Ort, der gleichzeitig an die Hauptfestung erinnert und sich doch von ihr unterscheidet. Auf 627 Metern Höhe befindet sich das Fort Spitzberg. Die Menschenmengen, die man auf der anderen Seite des Silberpasses findet, kommen hier nur sehr selten hin, meistens herrscht hier Ruhe und Frieden. Auch das Besichtigen sieht anders aus – statt in einer großer Gruppe mit Führer, ist man hier alleine unterwegs.

 

Drei Jahrhunderte Geschichte

Das Fort wurde in den Jahren 1766-1771 auf Befehl Friedrich des Großen erbaut. Fast ein ganzes Jahrhundert diente es als eine Militäreinrichtung, die die Ostflanke des Silberpasses bewachte. Ernsthaft geprüft wurde die Fortifikation nur einmal – im Juni 1807 durch Napoleon. Den ersten Sturm hielt das Fort stand und harrte bis zum Frieden in Tilsit aus. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Festung schon veraltet, wurde 1860 aufgelöst und einige Jahre lang noch als Truppenübungsplatz genutzt. Im 20. Jahrhundert änderte sich die Bestimmung des Spitzberges einige Male: In der Zwischenkriegszeit wurde hier eine Jugendherberge eröffnet, während des Zweiten Weltkrieges war hier das Oflag VIIIB (Offizierslager) untergebracht.

Heute dient das Fort als eine Touristenattraktion. Meistens kann man die 300 Jahre alten Gebäude in Ruhe und fast einsam besichtigen. Die preußische Ingenieurkunst ist aber nicht das einzige, was hier sehenswert ist. Die Ausblicke vom Spitzberg sind wunderschön und jeder Besucher wird mit dem Panorama des Warthagebirges, des Eulengebirges und des Sudetenvorlandes belohnt.

 

Łukasz Malkusz

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