Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Frischer Wind

eit Januar 2017 moderiert sie „Schlesien Journal“ : Anna Namyślik aus Rozmierz.
Foto: privat

Mit der neuen Moderatorin des Fernsehmagazins „Schlesien Journal“, Anna Namyślik (28, aus Rozmierz), sprach Marie Baumgarten.

 

 

Ania, Du moderierst seit Januar das Schlesien Journal. Dafür sind hervorragende Deutschkenntnisse Voraussetzung. Woher sprichst Du so gut deutsch?

 

Danke für das Kompliment (lacht)! Ich wurde zweisprachig erzogen, deutsch und schlesisch. Polnisch habe ich erst in der Schule gelernt. Wir hatten keine polnischen Freunde oder Bekannte. Alle Kinder, die ich kannte, sprachen deutsch oder schlesisch. In diesen Kulturen bin ich tief verwurzelt und habe daraus für mich einen Beruf gemacht. Ich moderiere nicht nur Schlesien Journal, sondern leite mit meiner Arbeitskollegin auch eine deutsch-polnische Hochzeitsagentur. Außerdem spiele ich auch auf deutsch-schlesischen Hochzeiten. Wir spielen Sachen wie „Schön ist die Jugend“, den „Schneewalzer“ und auch schlesische Kamellen.

 

Und wie sah Deine eigene Hochzeit aus?

 

Genauso. Ich habe vor fünf Jahren geheiratet und es war eine typisch deutsch-schlesische Hochzeit. Ich stehe also völlig hinter dem, was ich mache.

 

Eine neue Reihe bei Schlesien Journal heißt „Hallo DFK“. Bist Du auch in einem DFK aktiv?

 

Ich bin heute nicht mehr so aktiv in den DFKs wie früher, weil ich beruflich viel unterwegs bin. Die DFKs war der Anfang meiner Bühnenauftritte. Meine Musiklehrerin war in den DFKs aktiv und hat mich zum Vorsingen animiert.

 

Kanntest Du Schlesien Journal, bevor Du selbst Moderatorin wurdest?

 

Früher habe ich immer mit der ganzen Familie Schlesien Journal im Fernsehen verfolgt. Darauf haben wir die ganze Woche gewartet, denn da sprach endlich jemand über uns, über Themen, die uns als Deutsche Oberschlesier interessierten. Da haben wir erfahren, was im Nachbardorf los, da wurde die alte Dame von nebenan gezeigt, die wir kannten.

 

Da hast Du sicher nicht daran gedacht, dass Du selbst ein mal dabei sein würdest.

 

Ich bin sehr stolz darauf, dass ich jetzt diejenige bin, die berichtet, was bei uns Schlesien los ist. Meine Familie ist auch ganz stolz.

 

Dein erster Einsatz war in Gleiwitz, ein Interview mit dem Autor Marcin Wiatr.

 

Ich war sehr nervös, ich kannte ihn vorher nicht. Er ist ein wirklicher Schlesienkenner und man kann stundenlang mit ihm erzählen. Wir saßen mitten auf dem Ring in Gleiwitz, das war ein Erlebnis. Danach wusste ich: Das ist genau das Richtige für mich!

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