Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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FUEN-Kongress in Berlin

In Berlin tagt gerade die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten, bei der auch das Thema Deutsch als Minderheitensprache in Polen im Fokus lag. Daneben wurde Bernard Gaida, bis vor kurzem Vorsitzender des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen, Vize-Präsident der FUEN.

 

Loránt Vincze wird die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) für weitere drei Jahre führen. Die Delegiertenversammlung wählte am Samstag den amtierenden Präsidenten wieder, der als Einzelkandidat der Demokratischen Allianz der Ungarn in Rumänien (RMDSZ) für das Amt kandidierte. Loránt Vincze war von 2013-2016 Vizepräsident der FUEN und ist seit 2016 Präsident der Organisation. Auf der Versammlung kandidierten neun Personen für das Präsidium. Die Versammlung beschloss, dass Daniel Alfreider (Ladiner in Italien), Bahne Bahnsen (Friese in Deutschland) und Gösta Toft (Deutscher in Dänemark) für die nächsten drei Jahre ihre Arbeit als FUEN-Vizepräsidenten fortsetzen werden, zusammen mit der neu gewählten Vizepräsidentin Olivia Schubert (Deutsche in Ungarn) sowie den neuen Vizepräsidenten Nabi Braimtzik (Westthrakischer Türke) und Bernard Gaida (Deutscher in Polen).

Bernard Gaida, der bis vor kurzem der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen gewesen ist, ist außerdem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN.

 

Loránt Vincze, Francois Alfonsi MdEP, Rafal Bartek
Foto: FUEN

 

Beim Kongress wurden aber nicht nur Wahlen abgehalten. Die Delegierten diskutierten auch über die aktuellen Belange der Minderheiten in Europa. Eines der Themen war die Kürzung des Deutschunterrichts als Minderheitensprache an polnischen Schulen, was die polnische Regierung als Druckmittel benutzt, um ihrer Forderung nach mehr muttersprachlichem Unterricht für polnische Schüler in Deutschland Gewicht zu verleihen. „Wir versuchen zu verstehen, was nicht zu verstehen ist“, kommentierte Rafal Bartek, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen die Entwicklung. „Leider ist kein vernünftiger Dialog mit der polnischen Regierung möglich und kein Wille erkennbar, das Problem zu lösen.“ Bartek nannte die Lage tragisch und bedrohlich und erwartet politischen Druck auch auf EU-Ebene. „Hier geht es nicht nur um Bildungspolitik, sondern um Menschenrechte. Wir können nicht monate- oder jahrelang zusehen, wie unser Nachwuchs sprachlich entwurzelt wird“, sagt Rafał Bartek und betonte, dass die deutsche Minderheit alles in ihrer Macht getan hatte, um die Entscheidung rückgängig. Von den vielen angerufenen Institutionen und Organisationen, auch auf EU-Ebene, kamen aber bislang wenig konkrete Rückmeldungen.

 

FUEN-Kongress in Berlin
Foto: R. Bartek

 

Die Delegierten haben schließlich eine Resolution beschlossen, die die polnische Regierung dazu aufruft die Minderheitenrechte gleichermaßen für alle Volksgruppen zu achten.

Mehr zum Kongress in der kommenden Ausgabe des Wochenblatt.pl und schon jetzt auf fuen.org

ru/FUEN

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