Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Geschenk der Familie Maltzahn

Die Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz in Militsch ist eine von sechs Gnadenkirchen, die in Folge der Altranstädter Konvention in Schlesien errichtetet wurden.  


Die Altranstädter Konvention wurde am 1. September 1707 im Schloss zu Altranstädt zwischen Karl XII. von Schweden und Kaiser Josef I. geschlossen. Der Kaiser bestätigte mit dem Dokument die Glaubensfreiheit für Schlesien. Den schlesischen Protestanten wurden beschlagnahmte Kirchen zurückgegeben. Außerdem wurde der Bau von sechs Gnadenkirchen in Sagan, Freystadt, Hirschberg, Landeshut, Militsch und in Teschen veranlasst.

Die Fachwerkkirche in Militsch wurde 1709 bis 1714 von Gottfried Hoffman aus Oels mit Unterstützung der Familie Maltzahn errichtet.
Foto: Anna Durecka

Wertvolle Kunstwerke
Die Fachwerkkirche in Militsch wurde 1709 bis 1714 von Gottfried Hoffman aus Oels mit Unterstützung der Familie Maltzahn errichtet. Diese alte Adelsfamilie herrschte über Militsch seit 1590. Die Malzahn stifteten auch die drei Glocken, die sich im Glockenturm der Kirche befinden. Übrigens war der Turm in der Vergangenheit höher: 59 Meter, wurde aber dann um 10 Meter gekürzt, weil man Angst hatte, er könnte einstürzen. Freiherr von Salisch stiftete die Sauer-Orgel mit 33 Registern. Die Orgel wurde 1887 vom dem berühmten Orgelbauer Wilhelm Sauer aus Frankfurt an der Oder gebaut. Die Gnadenkirche war auch für seinen Kronleuchter bekannt, der 1720 aus Bronze gegossen wurde, sowie für eine dekorative Kanzel mit einem barocken Taufbecken. Alle Objekte befinden sich jedoch nicht mehr in Militisch, 1955 wurden sie in den Posener Dom gebracht.

Komplett erneuert
Seit 1789 wurden in der Kirche auch polnischsprachige Andachten veranstaltet. Neben einem deutschsprachigen Pastor hatte die Gemeinde auch immer einen polnischsprachigen Hilfspastor beschäftigt. Der letzte deutsche Pfarrer wurde 1943 Dr. Fritz Gleisberg. 1945 wurde die Kirche verstaatlicht und anschließend der römisch-katholischen Pfarrgemeinde übergeben. 1999 wurde die Fassade der Kirche komplett renoviert, aus den Mitteln der Deutsch-Polnischen Stiftung für Zusammenarbeit. In den Jahren 2003-2005 wurde auch das Innere der Kirche erneuert. Die Kirche ist heute offen für Besucher.

Anna Durecka

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