Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Gogolin brennt für Hellmann

Krystian Polański (links) präsentiert die Tafel für Johannes Hellmann. Foto: Łukasz Biły.
Krystian Polański (links) präsentiert die Tafel für Johannes Hellmann. Foto: Łukasz Biły.

Noch vor einigen Monaten schrieben wir im Wochenblatt, dass heutzutage „keiner mehr für Hellmann brennt“ und meinten damit das geringe Interesse am „Vater der schlesischen Feuerwehr“ Johannes Hellmann. Die Antwort darauf gibt der DFK Gogolin und ehrt die Persönlichkeit mit einer speziellen Gedenktafel.

 

„Das hier ist ein Foto der Tafel, die Johannes Hellmann in Gogolin gewidmet ist, wer von den hier leben Menschen weiß wo sie sich befindet?“, fragte am 12. Mai der DFK-Aktivist Walter Stanek das Publikum des Vortrages über Hellmann, der im Gogoliner Kulturzentrum stattfand. Mit der Frage löste Stanek stumme Verwunderung bei den Anwesenden aus, denn jedem Bewohner war klar, dass es in der Kleinstadt eine solche Tafel nicht gibt. Kurz darauf klärte er auf, dass der DFK erst vor kurzem die Tafel vorbereitet hat und plant, sie der lokalen freiwilligen Feuerwehr zu übergeben, um sie an deren Gebäude anzubringen.

 

Mit der Ehrentafel setzte der DFK Gogolin ein Werk fort, das aber erst vor Kurzem begann, denn Johannes Hellmann, der verdiente schlesische Feuerwehrmann, der ursprünglich aus dem Ratiborer Land kommt, musste sehr lange auf eine Würdigung warten. Die Referenten des Vortrages – Rudolf Hyla und Lidia Kontny – brachten besonders zum Ausdruck, dass das Grab von Johannes Hellmann noch bis vor ein paar Jahren unbekannt war. Als man es wiedergefunden hat, wurden seine Überreste exhumiert und aufs Neue in Neisse, neben dem großen Dichter Joseph von Eichendorff und dessen Frau, begraben.

 

„Hellmann war der erste, der zu der Erkenntnis gekommen ist, dass man Strukturen in der Feuerwehr braucht, dank ihm haben wir eine Freiwillige Feuerwehr in so vielen schlesischen Ortschaften“, sagt über die Verdienste Hellmanns der Lokalhistoriker Helmut Polewka. Die Erinnerung an ihn war der schlesischen Heimat einen Orden wert. Bis heute werden verdiente Feuerwehrmänner mit dem „Hellmann-Orden“ ausgezeichnet.

 

Die Hellmann gewidmete Tafel soll nach Meinung des DFK-Vorsitzenden Krystian Polański die Bewohner „zur Reflexion anregen und daran erinnern, dass in Schlesien bedeutende Persönlichkeiten gelebt und gewirkt haben.“

 

Sowohl der Vortrag als auch die Tafel wurden vom Verbandes der deutschen Gesellschaften in Polen (VdG) im Rahmen des Projekts „Konsolidierung der Begegnungsstätten“ finanziert.

 

Łukasz Biły

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