Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Gogolin im Grimm-Zauber

Weronika Kunert verzauberte die Kinder in einem Prinzessinnenkostüm. Foto: Łukasz Biły.
Weronika Kunert verzauberte die Kinder in einem Prinzessinnenkostüm. Foto: Łukasz Biły.

Mit einem Treffen in Gogolin startete die nächste Auflage der beliebten HDPZ-Initiative „Märchenlesen auf Deutsch“. Dabei ist auch die alte Diskussion über die Wirksamkeit der Werbung zurückgekehrt.

 

Ein kleiner Saal im Kulturzentrum von Gogolin, in der Mitte eine Schar Kinder, die ruhig, still und mit glänzenden Augen auf eine Prinzessin schauen und darauf warten, was diese aus einem Zauberkästchen hervorbringt. Was wie das Szenario eines Märchens klingt, war in der Tat ein Projekt der deutschen Minderheit, dass am 28. April stattfand. Gogolin war das erste von insgesamt acht Veranstaltungen, welche das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) in diesem Jahr im Rahmen des Projektes „Märchenlesen auf Deutsch“ veranstalten will.

 

Im Rahmen des ersten Treffens setzte man wie üblich auf bewährte Titel der deutschen Märchensammler – der Gebrüder Grimm. Anders als bei den vorherigen Veranstaltungen, hat man sich aber dieses Mal entschieden, das Konzept der Märchenstunde zu verändern: „Wir haben dieses Mal auf eine bewährte Deutschlehrerin zurückgegriffen. Frau Weronika Kunert führt auch einen Samstagskurs hier in der Gegend. Besonders für kleine Kinder ist es gut, wenn sie bei solchen Projekten ein bekanntes Gesicht sehen. Was Frau Kunert auszeichnet: Sie hat sich entschieden sich zu verkleiden und eine Bühnenausstattung vorzubereiten, anstatt nur zu lesen, das hat den Kindern besonders gefallen“, sagt Katarzyna Czech, die das Projekt seitens des HDPZ koordiniert.

 

Während die Kinder von Weronika Kunert mit dem Märchen „Die drei Federn“ verzaubert wurden, konnten ihre Eltern sowie Oma und Opa im Nebenraum über Zweisprachigkeit reden und diskutieren. Ein Standardelement des Projektes ist nämlich auch ein Erfahrungsaustausch zwischen den jeweiligen Eltern und Großeltern. Schnell wurde klar, dass sich verschiedene Initiativen der deutschen Minderheit miteinander vernetzen, so waren viele Teilnehmer des Märchenlesens auch Teilnehmer der örtlichen Samstagskurse. Einige Interessenten außerhalb der Strukturen der Minderheit konnte man jedoch auch für das Projekt begeistern.

 

Zu einem heißen Thema wurde während des Gesprächs, die oft in der deutschen Minderheit bemängelte „Wirksamkeit der Werbung verschiedener Initiativen“. Während in Gogolin ungefähr 20 Kinder teilnahmen, könnten es nach einigen Familienmitgliedern durchaus mehr sein. Die Kinder und deren Eltern, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, haben über das Projekt „meistens von der Oma im DFK erfahren“. Besonders stark ist in der Diskussion aber das Argument von Barbara Polanski aus dem DFK Gogolin angeklungen: „Wir haben dafür sehr stark Werbung gemacht, auf Facebook, E-Mails verschickt und das Plakat hing zwei Wochen hier im Kulturzentrum. Ich denke wer an der Information interessiert war, der hat sie auch gefunden“, so Polanski.

 

Im Rahmen des Projektes, haben die teilnehmenden Kinder nicht nur Märchen gehört, sondern auch kleine Bastelarbeiten gemacht. Am 30. April fand ein ähnliches Treffen auch in Friedersdorf statt.

 

Łukasz Biły

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