Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Gräfenberg: Rund um den Heimatort der… Dusche Teil II

Vor einer Woche begannen wir unsere Wanderung, indem wir Bad Gräfenberg (Jeseník Lázně) besuchten und auf den steilen Gipfel des Hirschbads kletterten. Der Rückweg wird viel einfacher, es bleibt dabei genauso interessant.

Das Massiv des Hirschbads ist nicht unbedingt durch die schönsten Ausblicke in die Ostsudeten bekannt. Auf unserem Weg hinauf konnten wir uns nur kurz am Anblick des Altvatergebirges erfreuen, wobei die höchste Spitze mit dichtem Wald bewachsen ist. Wer aber weiß, wo man suchen muss, kann sich auch hier an wunderschönen Panoramen erfreuen.

 

Die Höhle „Am Gemärk“ bildet mit 1700 Metern das längste Karsthöhlensystem in der Tschechischen Republik. Łukasz Malkusz

Mit Ausblick aufs Sudetenvorland
Die erste Möglichkeit bietet hier der Falkenberg. Um auf seinen Gipfel zu kommen, folgen wir erst einmal weiter den gelben Zeichen. Etwa 15 Minuten lang steigen wir sanft nach unten und kommen so am Ende des gelben Wanderwegs an – man kann nur rechts oder links abbiegen und somit der roten Wanderroute folgen. Geradeaus führt jedoch ein unmarkierter Waldweg. Man kann ihn kaum verwechseln, denn in der Umgebung gibt es keinen anderen Pfad ohne Wanderroute. Folgen wir ihm, gelangen wir in etwa 15 Minuten an unser nächstes Ziel. Der Anstieg auf die Spitze des Falkenbergs ist dazu ganz sanft. Wir klettern von etwa 950 auf 967 Meter hinauf. Einst befand sich hier ein hölzerner Aussichtsturm, heute sind nah am Gipfel zwei Ausblickspunkte zu finden, von denen man die Panoramen des Sudetenvorlandes genießen kann.

Einen anderen Weg herunter vom Falkenberg gibt es nicht. Wir müssen unseren Spuren folgen und zur Kreuzung der Wanderwege zurück spazieren. Von da aus führen uns die blauen Zeichen weiter. Zunächst geht es etwa 25 Minuten lang geradeaus und dabei bemerkbar nach unten – wir verlieren fast 100 Meter an Höhe. Auf diese Weise kommen wir am Bärenstein an. Dieser ist der mit Abstand schönste Ausblickspunkt des Tages. Schon die imposante Felsenformation an sich ist interessant, dazu bietet sie noch ein Panorama des Altvater- und Reichensteiner Gebirges. Besonders bemerkbar macht sich dabei die Infrastruktur des Marmortagebaus Lindewiese (Lipová).

 

Eine Reise in die Vergangenheit
Nun wird es noch einmal ganz steil – in den nächsten 45 Minuten geht es über 350 Meter abwärts! Erst folgen wir etwa eine Viertelstunde den blauen Zeichen, dann den grünen. Es ist ein höchst anspruchsvolles Teilstück, vor allem sollte man immer gucken, wo man hintritt – beim Hinabsteigen kann man sich viel leichter verletzen als beim Hinaufklettern. Es fällt jedoch nicht schwer aufzupassen, denn der dichte Wald bietet keine Ausblicke und nichts lenkt ab.

Auf diese Weise kommen wir an der Höhle „Am Gemärk“ an. Die Tropfsteinhöhle wurde 1936 entdeckt, nach Jahrhunderten der Isolation. Sie bildet mit 1700 Metern das längste Karsthöhlensystem in der Tschechischen Republik. 510 Meter davon sind öffentlich zugänglich – allerdings nur in kleinen Gruppen mit professionellen Höhlenführern. Schade wäre es, hierher zu kommen und das Innere nicht zu sehen. Wir empfehlen also, vor dem Ausflug die aktuellen Öffnungszeiten zu recherchieren. Dabei gilt immer – etwas Warmes zum Anziehen mitnehmen – denn auch, wenn draußen Hitze herrscht, liegt die Temperatur in der Höhle bei stabilen 7,7 Grad.

Unsere letzte Etappe beginnt mit einem ganz kurzen Spaziergang entlang des grünen Wanderwegs. Nach 10 Minuten erblicken wir die gelben Zeichen – diesen folgen wir auf einen kurzen Anstieg, den letzten bemerkbaren des Tages. Haben wir diesen bewältigt, bleibt uns eine Stunde einer einfachen Wanderung eine Waldstraße entlang. Diese führt uns genau ins Zentrum von Bad Gräfenberg zurück.

Łukasz Malkusz

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