Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Im Schatten der Kynsburg

Die Sudeten sind eine Landschaft, die immer wieder sowohl für Geschichtsliebhaber, wie auch für Naturfreunde Interessantes bietet. Eine solche Gelegenheit bietet auch die Umgebung von Kynau (Zagórze Śląskie).

 

Die Kynsburg vom gelben Wanderweg aus, zwischen Bärsdorf und Kynau.

 

Unsere Wanderung beginnen wir im Ortszentrum Kynaus, das am einfachsten mit dem Auto aus Waldenburg (Wałbrzych) oder Schwiednitz (Świdnica) zu erreichen ist. Aus dem Dorf sind es nur etwa 15 Minuten zu Fuß (auf dem gelben, grünen oder blauen Wanderweg) zu einer der schönsten Burgen der Sudeten.

 

Andenken an die Schwiednitzer Piasten

Die Kynsburg liegt über dem Dorf auf einem Hügel, der Schlossberg genannt wird. Gebaut im 13. Jahrhundert war sie zunächst Eigentum der Piasten aus Schwiednitz. Ab dem Mittelalter wechselten sehr oft die Besitzer von Kynsburg und das Schloss verfiel zur Ruine. Dagegen unternahmen erst die Mitglieder der Familie von Zedlitz etwas. Diese letzten Schossherren investierten hier viel, um die Burg wiederaufzubauen. Die Arbeiten wurden nach 1945 unterbrochen und erst in den letzten Jahren wieder aufgenommen. Langsam erreicht das Gebäude wieder seinen alten Glanz. Es ist auf jeden Fall ein Muss, die romantisch gelegene Burg zu besuchen. Vor allem die Ausblicke vom Burgturm sind wunderschön und umfassen neben dem Waldenburger Bergland und dem Eulengebirge auch den Stausee im Weistritztaal.

 

 

Panorama des Waldenburger Berglandes und des Stausees im Weistritztall vom Burgturm.

 

Spaziergang durch Wälder und Wiesen

Nach der Besichtigung der Burg empfiehlt sich die Gegend für eine Wanderung. Ein gutes Ziel ist die Münsterhöhe, die mit dem blauen Wanderweg nach 60-75 Minuten angenehmen Spazierens zu erreichen ist. Der 631 m hohe Berg war bis 1810 Eigentum der Dominikaner aus Schwiednitz. Hiesigen Legenden nach soll hier während der Schlesischen Kriege ein Galgen für Deserteure aus der preußischen Armee gestanden haben. Heute ist vor allem der Fuchsfelsen sehenswert, der eine interessante Felsenformation in der Nähe des Gipfels darstellt.
Gleich hinter der Spitze erreichen wir den Bärenpass. Von hier ist der Ort Wäldchen (Podlesie) sichtbar, das auf einer Landstraße (ohne Wanderweg) in 10 Minuten zu erreichen ist. Das Dorf gehörte seit Jahrhunderten zum Schloss Kynsburg. Das wichtigste historische Denkmal war hier eine Linde, an die am 22. Juli 1762 Friedrich der Große sein Pferd gebunden haben sollte. Der Baum wurde schnell berühmt und daneben wurde das Gasthaus „Unter der Linde“ gebaut. 1853 zerstörte ein Gewitter den Baum. Sein Nachbild wurde 1858 aus Eisen gegossen und ist noch heute am dem Platz zu sehen.

Weiter führen uns die gelben Zeichen durch Bärsdorf (Niedźwiedzice). Es war auch jahrelang mit Kynsburg verbunden. Im 19. Jahrhundert wurde es zum Touristenort, es lag an der populären Strecke von Bad Charlottenbrunn (Jedlina Zdrój) nach Kynau. Deshalb entstanden hier zwei Gasthäuser, eins der Gebäude ist heute noch beim Spaziergang durch das Dorf zu sehen. Interessant ist auch die Nikolauskirche, die um 1600 gebaut wurde. Ein Teil der wertvollen Ausstattung des Gotteshauses stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Aus Bärsdorf sind es noch 20-30 Minuten nach Kynau zurück.

Text und Fotos: Łukasz Malkusz

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