Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Jahrhundertelange Tradition

 

Vor einer Woche besuchten wir Krummhübel (Karpacz) und haben den Aufstieg entlang einer der populärsten Wanderrouten im Riesengebirge begonnen. Diesmal setzen wir unsere Wanderung fort.

 

Die Hampelbaude ist eine der schönsten Berghütten der Sudeten und die letzten Raststelle vor dem Gipfel der Schneekoppe. Foto: Łukasz Malkusz

Unsere Wanderung beginnen wir auf der Riesenberger Heide, von wo aus uns der blaue Wanderweg nach Oben führt. Eine Stunde dauert es, bis wir an einem der schönsten Orte Schlesiens sind – dem Kleinen Teich und der Teichbaude. Diese wurde schon in Dokumenten aus dem Jahre 1670 genannt. Damals war hier ein Wächter zuhause, der die Forellenzucht der Familie Schaffgotsch bewachte.

 

 

Seit 280 Jahren besucht

Am heutige Gebäude wurde jahrzehntelang gebaut. Die Arbeiten fingen 1870 an und dauerten bis in die 90er-Jahre, bis sie von M. Richter aus Arnsdorf (Mikłów) zu Ende geführt wurden. 1949 wurde sie durch den Polnischen Tatraverein (PTT) und danach durch den Polnischen Touristenverein übernommen. Bis heute dient sie den Wanderern.
Die Berghütte und der Kleine Teich sind eine der schönsten Ecken im Riesengebirge und in den ganzen Sudeten. Der erste Bericht von einem Ausflug in diese Gegend stammt bereits aus dem Jahre 1737. Am 7. Februar kletterte Doktor Lindner aus Hirschberg (Jelenia Góra) mit seinen Gefährten hier hinauf, um die Folgen einer Lawine zu untersuchen. Es gab jedoch so starken Schneefall, dass die Wanderer die Nacht hier verbrachten und erst am nächsten Tag mit einem Schlitten heruntergebracht wurden. Auf diese Weise wurde eine jahrhundertelange Tradition in die Wege geleitet.

 

Der Kleine Teich ist einer der schönsten Plätze des Riesengebirges. Um hier Ruhe und Frieden zu genießen, muss man jedoch viel Glück haben. Foto: Łukasz Malkusz

 

Aufs Dach des Riesengebirges

 

Vom Kleinen Teich führen uns die blauen Zeichen weiter. Es geht eine Viertelstunde steil bergauf. Es lohnt sich dabei anzuhalten und umzusehen, denn rund um uns befinden sich interessante Plätze, zum Beispiel die Felsengruppe Dreisteine, eine der imposantesten Felsengruppen in den Sudeten. Bis zu 25 Meter hoch sind sie vom weiten zu sehen. Von Quellen und Torfmooren umgeben sind sie selber ein interessantes Ausflugsziel. Vor Jahrhunderten waren die Felsen wohl noch imposanter, 1757 wurde jedoch ein Teil von ihnen durch einen Blitzeinschlag vernichtet.

Nach 15 Minuten sind wir dann an der Hampelbaude, die wohl die älteste Berghütte des Riesengebirges ist. Sicher ist, das bereits 1654 hier ein Gebäude stand. Die ersten 100 Jahre lang änderte sich der Name der Hütte und trug den Namen der Eigentümer. So war sie erst als Tanlabaude, dann als Danielsbaude, Samuelsbaude und dann fast 200 Jahre lang als Hampelbaude bekannt.

Lange war sie auch die letzte Raststelle vor der Schneekoppe. Heute kann man von hieraus auch auf den höchsten Gipfel der Sudeten aufbrechen. Die Schneekoppe haben wir jedoch bereits besucht und den Aufstieg in unserer Artikelreihe beschrieben. Diesmal ist die historische Berghütte unser Endziel.

 

 

Łukasz Malkusz

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