Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kinder können es kaum erwarten (+Video)

 

In Tost (Toszek) und Stöblau (Steblów) starte im März der „Deutsche Kinderclub”. Im Rahmen dieses Projektes treffen sich Kindergartenkinder jeden zweiten Samstag im Monat und lernen Deutsch.

 

Die kleinen Mitglieder der Deutschen Kinderklubs lernen neue Wörter vor allem mit viel Musik und Bewegung.
Foto: M. Leibig

 

 

 

Die Oma von dem 6 jährigen Kacper Kucharczyk bringt ihren Enkel zum Kinderclub: „Er konnte es kaum erwarten herzukommen, wir sind heute die Ersten. Wir schicken ihn hier hin, damit er etwas Deutsch lernt, im Kindergarten hat er nur Englisch. Von mir aus könnte es jeden Samstag stattfinden “, sagt Dorota Spyra. Sie ist stolz auf Ihren Enkel, denn einige hier gelernten deutschen Wörter benutzt er auch zu Hause.

 

 

Spielerisch lernen

Kaum sind alle da, schon geht es ans Werk. Die Kinder singen Lieder in deutscher Sprache, und machen dabei ganz viele Bewegungen. Das ist eine der Methoden, die das Lernen der Deutschen Sprache erleichtert. „Wir müssen ganz viele Spiele spielen, also es soll kein Unterricht sein, die Kinder sollen spielerisch lernen, mit viel Musik, Gedichten und vor allem mit viel Bewegung“ sagt Agnieszka Winkler, Leiterin des Deutschen Kinderclubs in Stöblau. Los geht es immer mit der Wiederholung dessen, was letztens gelernt wurde. „Mein Sohn hat hier schon vieles gelernt, wie bitte, danke, Entschuldigung. Zu Hause spricht er polnisch, schlesisch und deutsch, er mischt das Ganze“, sagt Kordian Gregorek, der Vater von Maksymilian.

 

 

DFKs mit an Bord

Der Deutsche Kinderclub ist ein Pilotprojekt des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Der Organisator stellt einem Kinderclub alles zur Verfügung: Bänke, kleine Stühle, Buntstifte, Tafeln, deutsche Edukationsspiele und alles, was das Lehrerherz sonst begehrt, um einen spannenden Vormittag mit Deutsch durchführen zu können. Dieses Projekt richtet sich an Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. In die Organisation ist auch der örtliche Deutsche Freundschaftskreis mit involviert, indem der DFK beim Sammeln der 12-Personen- Gruppe hilft und die Begegnungsstätte zur Verfügung stellt.

 

 

 

 

Ein gutes Vorhaben

Die Themen für die 16 zweistündigen Treffen des Deutschen Kinderclubs wurden von Sonia Wacław vorbereitet. Die Deutschlehrerin hat selbst einen 5-Jährigen Sohn und wurde vom Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit gebeten, Unterrichtsentwürfe für die Altersgruppe vorzubereiten: Es geht also um Familie, das eigene Zuhause und Spielzeug. „Ich finde das ist ein sehr gutes Projekt, denn je früher man ein Kind mit einer Sprache vertraut macht, desto leichter, einfacher und vor allem natürlicher ist es für das Kind, die Sprache nicht zu lernen, sondern einfach zu hören und sie aufzunehmen mit allen Sinnen” so Sonia Waclaw. Die Lehrerin ist überzeugt, dass die Form des Deutschen Kinderclubs Früchte tragen wird: „Das ist kein striktes Lernen, die Kinder sitzen ja nicht in der Bank und pauken die Wörter, sondern können sich diese Sprache auf eine ganz natürliche Weise aneignen.“

 

Die Kinderclubs trafen sich noch einmal am 16. Juni, um über die Sommerferien zu sprechen sprechen. Nun geht es in die Sommerpause, doch ab September geht es wieder los in Stöblau und in Tost. Da werden die Kinder Neues über das Erntedankfest und die Tiere auf dem Bauernhof lernen.

 

Das Projekt wird vom polnischem Innenministerium (Ministerstwo Spraw Wewnętrzynych i Administracji) finanziert.

 

Auf der Internetseite www.haus.pl gibt es einen Fragebogen für DFKs, die an einem Deutschen Kinderclub interessiert sind. Beim Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit erfragen Sie auch weitere Informationen zu dem Projekt.

 

 

Manuela Leibig

 

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