Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Löwenberg steht für ganz Schlesien

Vor drei Wochen wurde im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau die Wanderausstellung des Geschichtsvereins Kreis Löwenberg (Schlesien) e.V. „800 Jahre Löwenberg (Schlesien)“ eröffnet.

 

Doris Baumert im Gespräch mit dem deutschen Generalkonsul Hans Jörg Neumann. Foto: Klaudia Kandzia

Die Vorsitzende des Geschichtsvereins Kreis Löwenberg und Kuratorin der Ausstellung, Doris Baumert, hat mehr als 170 Abbildungen zur Veranschaulichung der Stadtgeschichte bis 1945 zusammengestellt. Aus Platzgründen kann die 2017 erstmals in Heidenau präsentierte Wanderausstellung in Breslau nicht in vollem Umfang gezeigt werden.
Löwenberg ist nach Goldberg (Złotoryja) die zweitälteste deutschrechtliche Stadt in Niederschlesien. Bereits im Frühmittelalter wurde Löwenberg zum lokalen Wirtschaftszentrum, was u.a. durch seine günstige Lage an der Handelsstraße Via Regia von Reußen nach Sachsen und die Goldwäscherei östlich von Plagwitz bedingt war. Von wirtschaftlicher Bedeutung waren von Anfang an die Tuchmacher, deren Zunft schon für das Jahr 1311 belegt ist.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Löwenberg mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Im Mai 1813 zogen französische Truppen in Löwenberg ein. Napoleon hielt sich hier vom 21. bis zum 23. August auf, um die Verteidigung gegen die Truppen des Generals Gebhard Leberecht von Blücher zu leiten. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Löwenberg ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 Sitz des Landkreises Löwenberg.
Wichtig für die Stadtgeschichte ist die Hohberg-Brauerei. Löwenberg bekam im 13. Jahrhundert von Heinrich dem Bärtigen das Privileg, Bier zu brauen. Die erste Kommunalbrauerei entstand vor 1797. 1871 erwarb sie Julius Hohberg und errichtete an ihrer Stelle eine neue Brauerei. Die Familie Hohberg blieb bis zum Jahr 1945 Eigentümerin des später ausgebauten und 1921 in eine Aktiengesellschaft umgewandelten erfolgreichen Betriebs.
„Die Ausstellung ist auch für Nicht-Löwenberger von Bedeutung, da sie zeigt, wie das Leben in Schlesien, vor allem im vorletzten und letzten Jahrhundert, aussah“, so Doris Baumert.

 

Die Ausstellung kann noch bis November nach vorheriger Anmeldung per E-Mail: post@pl.sk.sachsen.de oder telefonisch: 71 313 1893 besichtigt werden

 

 

 

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