Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Nachruf: Abschied von Piotr Baron

Am Montag dieser Woche haben Freunde, Mitarbeiter und Familie den Dirigenten und engagierten Akteur des Kulturlebens in der Oppelner Region, Piotr Baron, die letzte Ehre erwiesen. Piotr Baron verstarb am 24. Juli im Alter von nur 55 Jahren.

Piotr BaronFoto: J. Stemplewski

 

Viele Mitglieder der deutschen Minderheit lernten Piotr Baron während seiner Arbeit im Verband deutscher sozial-kultureller Gesellschaften kennen, wo er lange Jahre als Leiter des Referats für Kultur und Bildung tätig war.

 

 

Ideenreich und engagiert

Diese Arbeit hat er, wie jede, derer er sich angenommen hat, mit viel Enthusiasmus und Engagement ausgeübt. Monika Wittek, seine ehemalige Mitarbeiterin, blickt zurück: „Er war immer sehr ideenreich. Er hat mich hier, in den VdG, in das Kultur- und Bildungsreferat geholt und wir haben zusammen viele Projekte gemacht. Es war eine Zeit, Anfang der 90er Jahre, in der viele Schulungen für Lehrer organisiert wurden, wir sind auch viel gereist, um Sachen zu erledigen. Peter war immer sehr aktiv gewesen, er hatte keine Angst vor der Arbeit“. Überall, bei allem was er tat, kam auch seine Liebe zur Musik zum Vorschein. „Er hat viele Musikprojekte und Konzerte organisiert. Er hat auch den „Sängerbund der deutschen Minderheit“ ins Leben gerufen, hat Musiker und Dirigenten ausgebildet“, erinnert sich Monika Wittek. Seines Deutschtums hat er sich nicht geschämt. „Er hatte hervorragende Deutschkenntnisse, schon von zu Hause aus und sprach gerne Deutsch, auch in Öffentlichkeit“, sagt Monika Wittek.

 

Im VdG hat Piotr Baron von 1992 bis 2007 gearbeitet. Ehrenamtlich hat er sich in jener Zeit auch bei der Deutschen Bildungsgesellschaft engagiert, in der er von 1996 bis 2011 Vorstandsvorsitzender war.

 

 

Hervorragender Lehrer

Ein wichtiger Ort für Piotr Baron wurde Neisse, wo er ab 2017 als Leiter das Jazz-Instituts tätig war. Er hatte eine Professur an der Staatlichen Berufshochschule in Neisse inne, leitete eine von ihm gegründete Klasse für Dirigenten, einen akademischen Chor und den Chor „Nysa Gospel Choir“. In Neisse lernte Piotr Baron die Sängerin Andrea Rischka kennen. „Ich wusste natürlich noch vor meinem Studium an dem Jazz-Institut, wer Piotr Baron ist, doch erst dort lernte ich ihn als Lehrer kennen. Und er war ein hervorragender Lehrer, der den Unterricht sehr interessant gestaltet hat“, sagt Andrea. Während des Studiums und auch danach konnte Andrea immer mit seiner Unterstützung rechnen. „Er hat mir bei meiner Lizenziatsarbeit geholfen, mir für meine Magisterarbeit Bücher gefunden und geschickt und wollte sogar noch, dass ich eine Doktorarbeit schreibe. Ich spürte immer, dass es ihm nicht egal ist, dass er wirklich für seine Studenten da ist und dass er ihnen hilft, Probleme zu lösen. Er hat mir dann 2012 auch zu einer Stelle verholfen: Ich wurde die Leiterin der Proskauer Filiale seiner Musikschule“, erinnert sich Andrea. Piotr Baron hat immer schon an dem nächsten Projekt, an einem neuen Plan, gebastelt. „Er war wirklich ein großes Multitalent“, betont Andrea Rischka.

 

Anna Durecka

 

 

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