Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Nähe zur Natur

Vor einer Woche begann unsere erste zweitägige Wanderung durch die Sudeten – wir besuchten zunächst Habelschwerdt (Bystrzyca Kłodzka) mit Vororten und danach einige der ruhigsten Ecken im Habelschwerdter Gebirge. Heute machen wir uns auf den weiteren Weg.

Die Nacht verbringen wir in der Brandbaube (Schronisko Jagodna). Die Berghütte entstand bereits im Jahre 1895, damals als Gasthof, der von Paul Hartmann erbaut wurde. 1927 wurde sie vom Glatzer Gebirgsverein übernommen und wird seitdem von Touristenvereinen geführt. Heutzutage ist sie eine der populärsten Bauden in den Sudeten, die unter anderem durch eine sehr gute Küche bekannt ist.

Die Brandbaude ist seit 1895 eine der meistbesuchten Berghütten in den Sudeten.
Foto: Łukasz Malkusz

Hinauf auf den Heidelberg
Bis an die Tür der Berghütte kann man auch mit der Straße 389 aus Mittelwalde (Międzyllesie) und Bad Reinerz (Duszniki-Zdrój) kommen. Das führt dazu, dass es hier praktisch immer viele Besucher gibt, nicht nur Wanderer. Wir empfehlen also einen Aufenthalt in der Brandbaude vorher zu reservieren, besonders wenn man vorhat, hier während der Saison oder am Wochenende vorbeizukommen.

An unser nächstes Ziel wird uns der blaue Wanderweg führen. Lange danach suchen müssen wir nicht – die Zeichen sollten gleich vor der Tür sichtbar sein. Es erwartet uns ein mittelschwerer Anstieg. Es geht fast 200 Meter nach oben, diese sind aber auf einen eineinhalb Stunden langen Spaziergang aufgeteilt. Dabei geht es praktisch die ganze Zeit eine breite und bequeme Waldstraße entlang – es sollte also nicht allzu sehr an den Kräften zehren. Auf diese Weise kommen wir auf den höchsten Gipfel des Habelschwerdter Gebirges, den 985 Meter hohen Heidelberg.

Allein mit der Natur
1909 wurde auf der Spitze ein 17 Meter hoher Aussichtsturm gebaut, der aber leider schon in den Dreißigern einstürzte. Bis 2019 war der Gipfel nichts Besonderes – mit Wald bewachsen und ohne Ausblicke. Erst dann wurde ein neuer, 23 Meter hoher Stahlturm errichtet. Dieser bietet wunderschöne Panoramen der Sudeten, ist aber etwas für starke Nerven. Die Konstruktion mit schmalen Treppen und durchsichtigen Gitterböden kann leicht Schwindel erregen.

Sobald wir am Turm vorbeigehen, wird es ruhig. Das Teilstück zwischen Brandbaude und Heidelberg ist sehr populär, aber weiter trifft man kaum jemanden. Auf dem blauen Wanderweg bleiben wir noch etwa 45 Minuten, dabei geht es teilweise steil über 200 Meter nach unten.
Sobald wir die gelben Zeichen erblicken, biegen wir rechts ab. Der gelbe Wanderweg führt uns über 2,5 Stunden lang durch die Wälder des Gebirges. Es geht hinauf und hinab, aber die ganze Zeit eine bequeme Straße entlang. Das bedeutet mehrere Stunden Ruhe und Nähe zur Natur – natürlich solange man kein Pech hat und Forstarbeiten stattfinden.

Auf diese Weise machen wir einen Kreis und kommen wieder an der Brandbaude an. Es ist eine Gelegenheit, um vor dem letzten Teilstück Kräfte zu sammeln. Ans Ziel wird uns diesmal der grüne Wanderweg führen. Die erste halbe Stunde ist dabei unangenehm, denn es geht entlang der Straße 389. Danach tauchen wir noch einmal für zwei Stunden in das typische Sudetenland ein. Auf Waldwegen geht es teilweise ganz steil herunter bis nach Habelschwerdt. Im Stadtzentrum sind wir nach zwei Tagen, in denen wir über 13,5 Stunden gewandert sind. Dabei haben wir fast 45 Kilometer und über 1350 Meter Höhenunterschied bezwungen.

Łukasz Malkusz

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